Musik spielt an Westeuropas Börsen. | Wien. Weil an den Ostbörsen wenig los ist, spielt sich auch am Wiener Aktienmarkt derzeit wenig ab. Das muss man ganz einfach zur Kenntnis nehmen, zumal die Wiener Börse von internationalen Investoren zu den osteuropäischen Märkten gezählt wird - was bis jetzt ja auch kein Nachteil war. Die Musik spielt also wo anders, nämlich vorwiegend an den westeuropäischen Börsenplätzen.
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Diese konnten in den vergangenen Tagen weiter zulegen, während sich der Wiener Leitindex ATX - vor allem unter dem Einfluss des rückläufigen Schwergewichts OMV - etwas abgeschwächt hat. Nach Meinung von Börsenexperten ist Ruhe eingekehrt. Ihr Rat daher: Hinsetzen und schauen was passiert. Im Fokus stehen jetzt Unternehmensberichte. Und, weil diese mehrheitlich besser sind als erwartet, sollte sich dies à la longue günstig auf die Kurse auswirken.
BWT-Spinn-Off
Neben den Veröffentlichungen der Quartalsergebnisse einiger ATX-Titel zählte in der Berichtswoche die Abspaltung der Christ Water Technology AG (CWT) von BWT zu den Highlights. Jeder Aktionär der BWT erhielt für seine am Montag gehaltene BWT-Aktie je eine neue CWT-Aktie. Die BWT-Aktien notierten, bedingt durch die CWT-Abspaltung um rund 20% tiefer. Bemerkenswert war der kräftige Kursanstieg von CWT, der den BWT-Aktionären viel Freude bereitete. Die addierten Kurse von BWT und CWT bescherten einen netten Kursgewinn. Überrascht waren Börsenexperten auch von den relativ hohen Umsätzen in CWT-Aktien.
Die positiven Erwartungen im Zusammenhang mit der großen Investorenkonferenz in Frankfurt, welche von der Wiener Börse gemeinsam mit der Deutschen Bank veranstaltet wurde, haben sich nicht erfüllt. Börsenexperten begründen dies mit der Vorsicht der Investoren. Damit floss kein zusätzliches Geld nach Wien.
ATX leicht im Minus
Bedingt durch das starke Gewicht der OMV, die mit knapp 19% gewichtet ist, gab der ATX im Wochenabstand um 0,39% nach und schloss mit 3.341,74 Zählern. Der Wiener Börse Index (WBI) als Messgröße für den Gesamtmarkt konnte sogar um 0,47% auf 1.249,04 Punkte zulegen. Im Prime Market stand diese Woche der Grazer Technologiekonzern Andritz dank der über den Erwartungen gelegenen Quartalszahlen mit einem Kursplus von 7,3% in der Poleposition. Die Analysten von JP Morgan hatten das Kursziel von 90 auf 92 Euro nach oben revidiert und die Anlageempfehlung mit "Overweight" bestätigt.
Stärker angezogen haben - allerdings noch ohne Quartalszahlen - S&T um 6,6% sowie Palfinger um 5,5%. In die Gewinnerliste trugen sich auch die zuletzt schwachen SkyEurope (+6,8%), Austrian Airlines (+5,5%) und Eybl International (+3,4%) ein. Raiffeisen International stieg um 4,3%.
BA-CA schaffte erstmals den Sprung über die 100-Euro-Marke und schloss mit 103,79 Euro um 5,2% über der Vorwoche. Der schrumpfende Streubesitz hat zur Folge, dass der Streubesitzfaktor der BA-CA von 0,25 auf 0,10 herabgesetzt wird und die Aktie damit aus dem ATXfive genommen wird. Ersetzt wird sie am 14. November durch Wienerberger.
Werner M. Szabó ist Redakteur der Zeitschrift "bankundbörse" *