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Wiener Aktienmarkt unter Druck

Von Werner Michael Szabó

Wirtschaft

Der Wiener Aktienmarkt startete sehr zuversichtlich in die erste Oktoberwoche und stieg entgegen dem sehr schwachen Trend der internationalen Leitbörsen um mehr als 1% - damit war aber auch schon wieder der Höhepunkt der Woche erreicht, am Ende gab es ein Wochenminus von 1,3%.


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Obwohl sich das internationale Börsenumfeld zunächst verbesserte, verharrte der heimische Aktienmarkt bis Donnerstag auf dem erreichten Niveau von knapp unter 1.100 ATX-Punkten. Die Unsicherheit am Markt war enorm groß, weshalb ein Überspringen dieser psychologisch wichtigen Marke kurzfristig zumindest sehr unwahrscheinlich ist. Die trüben internationalen Wirtschaftsaussichten und die triste Lage vieler Unternehmen sind nicht dazu angetan, die Anleger zu neuen Engagements zu ermutigen. Vor allem die anhaltende Welle von Gewinnwarnungen sowohl in den USA als auch in Europa läßt Befürchtungen über ein neuerliches Abkippen der Aktienmärkte aufkommen. So mancher Anleger steht daher zukünftigen Investitionen in Aktien sehr skeptisch gegenüber. Um das Risiko bei Veranlagungen so klein wie möglich zu halten, wird daher zunehmend nach alternativen Investments Ausschau gehalten.

Vor dem Wochenende war die Unsicherheit am heimischen Aktienmarkt wieder einmal besonders ausgeprägt, obwohl von internationaler Seite kaum Druck vorhanden war. Am Freitag bröckelten die Kurse mehr und mehr ab, sodaß die bis Donnerstag noch positive Gesamtperformance ins Negative abgerutscht ist.

Der Wiener Leitindex ATX, der am Donnerstag mit 1.096,97 Punkten noch um 1,2% über dem Vorwochenschluß gelegen war, sackte am Freitag auf 1.069,85 Zähler ab, was im Wochenabstand ein Minus von 1,3% ergab. Der den Gesamtmarkt repräsentierende WBI verlor 0,7% und schloß die erste Oktoberwoche mit 449,16 Punkten. Die Wiener Börse war damit einer der wenigen Aktienmärkte, die in der abgelaufenen Woche eine negative Performance aufzuweisen hatten. Die im ViDX zusammengefaßten wachstums- und technologieorientierten Werte schwächten sich lediglich um 0,3% ab. Starker Gegenpol waren hier die Indexschwergewichte Telekom Austria und Palfinger, die um 6,8% bzw. 2,1% anstiegen.

Im schwachen ATX-Markt verzeichneten lediglich Telekom Austria und BETandWIN.com nennenswerte Kursanstiege. Austrian Airlines (-16,4%), VA Tech (-12,5%) und RHI (-11,5%) waren die großen Verlierer, die auch auf neue Jahrestiefstände abgerutscht sind. Sehr schwach präsentierten sich darüber hinaus Flughafen (-7%), BWT (-6,4%) und auch Wolford (-5,8%) - ebenfalls ein neues Jahrestief.

Im B-Markt kamen Libro wieder massiv unter Druck und sackten um 25% ab. Feratel verloren 10,7%, obwohl das Management einen optimistischen Ausblick auf das laufende Wirtschaftsjahr gegeben hat. Stärkere Kurseinbußen verzeichnen weiters Performance AG (-9,5%), bauMax (-7,8%) und stage1.cc (-5,4%). Um jeweils fast 5% schwächer Constantia-Iso und Bau Holding.

Bei den im C-Markt notierten kleineren Werten stiegen Leipnik-Lundenburger Vorzug nach Bekanntgabe des geplanten Börsenrückzugs um über 20% an. Fester zeigten sich auch die BBAG-Gewinnscheine (+10,1%) und Agra Tagger (+6,7%). Demgegenüber schwächten sich igm Vorzug um 13,6% sowie Vogel & Noot Vorzug um 7,9% stärker ab. Um rund 5% tiefer notierten außerdem die Miba Kapitalanteilscheine, Maculan Holding sowie Kapital & Wert.

Werner M. Szabó ist Redakteur der Zeitschrift bankundbörse