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Wiener ATX auf neuem Allzeithoch

Von Werner M. Szabó

Wirtschaft

Der Wiener Aktienmarkt hat in dieser Woche trotz der urlaubsbedingt geringeren Handelsvolumina die Rekordjagd fortgesetzt - der ATX schloss die Woche auf einem Allzeithoch.


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Gleich zu Wochenbeginn wurde intraday das neue Rekordhoch vom Freitag der Vorwoche übertroffen, ehe eine Korrektur den ATX bis auf 1.985 Punkte zurückführte. Mit dem Halten dieser Marke wurde aufgezeigt, dass das Rückschlagspotenzial derzeit begrenzt ist. In der Folge zog der Markt wieder an, am Freitag wurde gleich mehrmals ein neuer historischen Höchststand des ATX erreicht.

Wien zeigte damit wieder einmal eine bessere Performance als die internationalen Börsen. Diese standen - angeführt von der Wall Street - unter dem Einfluss der Sorgen um den neuerlich gestiegenen Ölpreis und der eher mäßigen Aussichten auf die Unternehmensgewinne zum 2. Quartal. Vor allem in den USA macht man sich Sorgen darüber, dass die höheren Energiekosten die Unternehmensgewinne schmälern. Die ersten negativen Anzeichen dafür gab es in den letzten Tagen, als amerikanische Technologieunternehmen Gewinnwarnungen ausgaben. Im Markt war die Stimmung ziemlich gedrückt. Wie es hieß, brauche es nun Quartalsergebnisse, die deutlich über den Erwartungen liegen, um die Märkte wieder in Schwung zu bringen.

Der Wiener Aktienmarkt setzte dennoch seinen Höhenflug - allerdings in vermindertem Tempo - weiter fort. Die Geschäftstätigkeit war, der angebrochenen Urlaubszeit entsprechend, allerdings etwas flau. So lagen die geldmäßigen Tagesumsätze um rund 10% und die stückmäßigen Umsätze um rund 20% unter dem Jahresdurchschnitt.

Der ATX schloss die Berichtswoche mit dem neuen historischen Schlusshoch von 2.029,94 Punkten und damit um 0,73% über dem Rekordhoch der Vorwoche. Der WBI als Messgröße für den Gesamtmarkt stieg im Wochenabstand um 0,46% und verzeichnete mit 782,70 Zählern ebenfalls ein neues historisches Hoch.

Im prime market waren Eybl International mit einem Plus von 9,9% der Gewinner der Woche. Das Unternehmen kann trotz der Schwäche in der Automobilbranche dank der hohen Qualität gute Geschäftserfolge erzielen, was sich auch positiv auf die Ertragsentwicklung niederschlägt. Auf Basis der Gewinnschätzungen 2004 und 2005 hat die Aktie günstige Kurs/Gewinn-Verhältnisse, die noch auf ein gewisses Steigerungspotenzial schließen lassen. Kräftig angezogen haben auch Brain Force mit plus 9,2% und als stärkster ATX-Wert BETandWIN.com mit plus 7,3%. RHI stiegen um 4% und OMV um 3,5%. Den Anstieg bei OMV führten Händler auf die Akquisition in Rumänien zurück, womit das Unternehmen "in einer anderen Liga spielt". Trotz der noch nicht bekannt gegebenen Kaufbedingungen hat die RCB ihre Empfehlung für OMV von "neutral" auf "strong buy" und das Kursziel von 155 auf 200 Euro angehoben. Positiv entwickelte sich auch EVN (+2,4%), die ihre Kapitalerhöhung gestartet hat, um damit ihre Expansion im In- und Ausland voranzutreiben. Zulegen konnten weiters Verbund (+2%), Flughafen Wien (+2,1%) und Palfinger (+2,4%). Erste Bank, die nach dem Aktiensplitt im Verhältnis 1:4 optisch billiger wurden, erzielte ein neues Jahreshoch (33,70 Euro). Größter Verlierer der Woche war Wolford (minus 6,6%. Schwächer notierten auch UIAG (-5,9%), Topcall (-4,5%), Austrian Airlines (-3,8%), Agrana (-3,1%) und Böhler-Uddeholm (-2,7%). voestalpine konnten den Dividendenabschlag von 1,60 Euro wieder aufholen.

Werner M. Szabó ist Redakteur der Zeitschrift bankundbörse