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An den Aktienmärkten ist generell wieder Zuversicht eingekehrt. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben eine positive Wende genommen, was prompt mit steigenden Aktienkursen beantwortet wurde.
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Vor allem aus der größten Volkswirtschaft, den USA, kamen diese Woche positive Signale. Die Entwicklung der US-Verbraucherpreise war besser als erwartet, wobei vor allem die Kernrate nicht gestiegen ist. Positiv aufgenommen wurde von den Börsianern auch der stärkere Rückgang der wöchentlich veröffentlichten Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe. Nicht zuletzt hat der weitere Rückgang des Ölpreises die Stimmung an den Aktienmärkten gehoben.
Die europäischen Börsen schlossen die Woche um rund 2% fester. Auch Wien machte dabei keine Ausnahme und setzte den zuletzt gezeigten Aufwärtstrend weiter fort. Unterstützt wird die positive Entwicklung am heimischen Aktienmarkt von den meist ausgezeichneten Unternehmensnachrichten zum 1. Quartal. Die österreichischen Firmen lassen nicht nur mit guten Zahlen aufhorchen, sondern sie setzen auch ihre Expansionsstrategie konsequent weiter fort. Der Edelstahlkonzern Böhler-Uddeholm führt nun eine Kapitalerhöhung zur Finanzierung der Edelstahlwerke Buderus durch und die Erste Bank wurde von der serbischen Privatisierungsagentur als Sieger im Tenderverfahren für die serbische Bank Novosadska genannt.
Das wieder stärker erwachte Interesse für österreichische Aktientitel hat sich auch entsprechend in der Umsatzentwicklung niedergeschlagen. Trotz der um einen Tag verkürzten Handelswoche lagen die Tagesumsätze im Durchschnitt um mehr als 15% über jenen der Vorwoche.
Der ATX eröffnete die Woche zwar schwächer, zeigte aber in der Folge einen deutlichen Zug nach oben. Wesentlichen Anteil daran hatten die Indexschwergewichte OMV, Raiffeisen International und Erste Bank. Der Wiener Leitindex schloss die auf vier Tage verkürzte Handelswoche mit 2.678,27 Punkten um 3,23% über dem Stand vom vorangegangenen Freitag. Der WBI als Messgröße für den Gesamtmarkt erhöhte sich um 2,70% auf 1.020,21 Zähler und übersprang damit erstmals seit 26. April wieder die 1.000-Punkte-Marke.
Zu den größten Gewinner im Prime Market zählten OMV (+7,9%), der Börsenneuling Raiffeisen International (+6,6%) und Flughafen Wien (+6,9%). Letzterer hatte für das 1. Quartal ein leicht über den Prognosen liegendes Ergebnis ausgewiesen. Bewegung kam auch wieder in die Aktie der Erste Bank (+6%), die gute Chancen hat, die serbische Bank Novosadska zu übernehmen. Cross Holding legte um 3,6%, Verbund und Wienerberger um jeweils 2,9% zu. Der Ziegelhersteller profitierte von der Nachricht, dass das Unternehmen in Estland expandieren möchte. Der Stahlkonzern voestalpine (+3%) schaffte wieder den Sprung über die Marke von 50 Euro, trotzdem liegt die Aktie um fast 10% unter dem Jahresschluss 2004. Das Unternehmen präsentiert am 1. Juni die Geschäftszahlen für das Wirtschaftsjahr 2004/05, das - wie es heißt - das erfolgreichste Jahr in der Geschichte des Unternehmens war. Zwischen zwei und drei Prozent legten Mayr-Melnhof, Wolford, UNIQA, Palfinger und AUA zu.
Die kurze Liste der Verlierer führte Böhler-Uddeholm mit einem Minus von 6,5% an. Neben der erwähnten Kapitalerhöhung verkauft der Edelstahlkonzern zur Finanzierung der Edelstahlwerke Buderus auch Aktien aus dem Eigenbestand. Deutlich schwächer notierten auch BETandWIN.com (-5,8%), Eybl (-4%) und Brain Force (-3,2%).
*Werner M. Szabó ist Redakteur der Zeitschrift "bankundbörse "
ViDX-Barometer
Der Vienna Dynamic Index beinhaltet derzeit 10 an der Wiener Börse notierte wachstums- und technologieorientierte Werte.
Palfinger + 2,4%
AvW Invest Stamm + 1,8%
JoWooD + 1,7%
BETandWIN.com - 5,8%
Brain Force - 3,2%
UIAG - 1,6%