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Wiener Börse braucht Incentives

Von Rosa Eder

Wirtschaft

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Der Leiter des Investmentbanking der Raiffeisen Zentralbank (RZB), Gerhard Grund, sieht in der Wiener Börse ein jährliches zusätzliches Potenzial von 45 Mrd. Schilling schlummern.

Dazu müsste aber einiges geschehen, sagte Grund gestern, Donnerstag, bei der Präsentation des RZB-Kapitalmarktszenarios vor Journalisten. Er schlägt steuerliche Anreize für private Investoren vor. Wenn etwa die Veranlagung in Aktien mittelständischer Unternehmen von der Spekulationsertragssteuer befreit wäre, würden die Österreicher mehr in Aktien investieren.

Vom Nettovermögenszuwachs der Österreicher von rund 250 Mrd. Schilling jährlich würden derzeit etwa 10% in Aktien fließen, wobei der österreichische Markt präferiert werde. Sollte es gelingen, durch zusätzliche Incentives die Aktienveranlagung auf 15% des Vermögenszuwachses zu erhöhen und würde dieser Zuwachs voll in österreichische Werte fließen, stünde ein Volumen von über 30 Mrd. Schilling jährlich zur Verfügung. Grund geht weiters davon aus, dass die Veranlagungsvolumina der Pensionskassen in den kommenden beiden Jahren um 100 Mrd. Schilling wachsen werden. Nachdem die Pensionskassen erfahrungsgemäß ein Drittel ihrer Vermögen in Aktien veranlagen, könnten dermaßen rund 15 Mrd. Schilling pro Jahr der Wiener Börse zur Verfügung stehen.

Den mittelständischen Unternehmen könnte der Gang an die Börse durchaus schmackhafter gemacht werden, sagte Grund - - etwa durch die steuerliche Abzugsfähigkeit der Dividendenzahlungen.