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Wiener Börse hielt sich tapfer

Von Werner Michael Szabó

Wirtschaft

Der heimische Aktienmarkt hat sich in der letzten Februarwoche von den Einflüssen der negativen internationalen Börsen abkoppeln können. Zwar gab es auch hierzulande zu Wochenbeginn eine Delle, mit Fortdauer entwickelte aber die Wiener Börse mehr Eigenleben.


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In den letzten Tagen kam eine Fülle von Nachrichten börsenotierter Unternehmen, wobei die positiven Aspekte eindeutig in der Mehrzahl waren. So etwa legte die Verbundgesellschaft ein ausgezeichnetes Ergebnis 2002 vor und sie erfreut die Aktionäre mit einer Dividendenerhöhung von 1,25 auf 1,40 Euro je Aktie. Eine leichte Dividendenerhöhung von 0,22 auf 0,24 Euro plant der Wasseraufbereiter BWT. Wesentlich deutlicher soll die Dividendenanhebung beim Feuerwehrausstatter Rosenbauer ausfallen, der seine Ertragskraft nachhaltig stärken konnte. Nachdem schon im Vorjahr die Ausschüttung von 0,60 auf 1,00 Euro erhöht worden war, soll sie nun sogar über dem Niveau von 1,16 Euro (Geschäftsjahr 1999) zu liegen kommen. Neuerlich bestätigt wurde die Wiederaufnahme der Dividendenzahlung bei Topcall. Der Versicherungskonzern Generali Vienna erzielte 2002 einen deutlich höheren Gewinn je Aktie und zahlt eine unveränderte Dividende von 1,82 Euro je Aktie aus. Das Ergebnis 2002 der Andritz war erwartungsgemäß schwächer, das Unternehmen ist aber für 2003 recht zuversichtlich und schüttet eine unveränderte Dividende von 0,90 Euro aus. In der Fülle von Nachrichten gab es aber auch zwei Wermutstropfen. So wird voraussichtlich SW Umwelttechnik die Dividende ausfallen lassen und Bauholding Strabag kündigte den Börsenrückzug an. Hans Peter Haselsteiner, Mehrheitsaktionär des Baukonzerns, äußerste sich enttäuscht über die Wiener Börse, weil die Aktie nicht den Umsatz gehabt hätte und auch nicht in den ATX aufgenommen wurde. Hier muss aber wohl der Einwand erlaubt sein, dass es die Eigentümer selbst in der Hand gehabt hätten, der Aktie zum Erfolg zu verhelfen, wenn der Streubesitz vergrößert worden wäre. Ebenfalls bald vom Kurszettel gestrichen wird erwartungsgemäß Schwechater, die ja nur eine Zwischenholding im BBAG-Konzern ist.

Der ATX, der bereits auf ein Tief von 1.131,97 Punkten abgesackt war, schaffte im Wochenabstand ein Plus von 0,71% und schloss mit dem Wochenhoch von 1.158,43 Zählern. Der WBI als Indikator für den Gesamtmarkt verbesserte sich um 0,95% auf 487,72 Punkte. Einen deutlichen Anstieg schaffte in der Berichtswoche der ViDX mit einem Plus von 1,92% auf 600,79 Zähler. Hauptverantwortlich dafür waren die hier schwer gewichteten Telekom Austria und Palfinger.

Im prime market der Wiener Börse waren Andritz mit einem Anstieg von 8,3% Gewinner der Woche. Palfinger, die schon in der Vorwoche um 7,7% gestiegen waren, zogen um weitere 6,6% an und konnten damit den bisherigen Jahresverlust fast zur Gänze wettmachen. Fester zeigten sich auch BETandWIN.com (+5,7%), Feratel (+4,9%), Telekom Austria (+ 4,2%) und UNIQA (+ 2,7%). Für einige Verwunderung sorgten in den Handelsräumen zwei große Blocktradings am Dienstag und Donnerstag in UNIQA, was sich auch positiv auf den Kurs ausgewirkt hat.

Größter Verlierer war wieder einmal JoWooD. Nach einem Minus von 9,4% in der Vorwoche sackte der Kurs des Computer Game Publishers um weitere 19,8% auf ein Tief von 0,77 Euro ab. Stärker nachgegeben haben auch Head (- 9,4%), AUA (- 6,6%) und EVN (- 4,1%). VA Tech verloren 3% voestalpine fielen um 2,9%.

Bei den im standard market continuous gehandelten Werten kletterten Bauholding Strabag nach Bekanntgabe des beabsichtigten Aktienrückkaufs und Börsenrückzugs um 18,2%. Den ebenfalls freundlichen bauMax (+ 6,9%) standen die schwachen HypoVereinsbank (- 11%), SW Umwelttechnik (-6,3%)gegenüber. Im standard market auction zogen Schwechater um 11,5% an, UBM Real Vorzug um 9,9 %. Hingegen gaben ATB Austria um 16% nach und CLC um 5%.

Werner M. Szabó ist Redakteur der Zeitschrift "bankundbörse".