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Wiener Börse im Eurotrend schwächer

Von Hans Allmer

Wirtschaft

Der österreichische Aktienmarkt lag in der abgelaufenen Woche voll im Trend der Entwicklung in Euroland. Die Wachstumswerte waren erneut einem starken Verkaufsdruck ausgesetzt, wobei sich nur die Entertainment Company Libro dem Abwärtstrend entziehen konnte.


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CyberTron setzten unterdessen in Anbetracht der Kapitalerhöhung ihre Talfahrt fort und auch die im Computerspiele-Erzeuger JoWooD und Sportwetten-Anbieter BETandWIN investierten Anleger wurden auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Bei den altbewährten Blue Chips fielen die Korrekturen unterdessen zumeist geringer aus, wenngleich auch hier die Verlierer gegenüber den Gewinnern deutlich in der Überzahl waren. Erschreckend waren in der letzten Juniwoche die extrem mageren Umsätze, wurden doch an den ersten drei Tagen Umsätze von jeweils nur 30 Millionen Euro oder umgerechnet etwas über 410 Millionen Schilling gehandelt. Die Lustlosigkeit ist kaum noch zu übertreffen und das ausgerechnet zu Beginn der Ferien das Geschäft wieder lebhafter werden sollte, ist ja nicht gerade zu erwarten. In Anbetracht der zuletzt verzeichneten Flaute kann es allerdings nicht mehr viel schlechter werden.

Der Fließhandelsindex ATX wurde zum Ende der Sitzung am vergangenen Freitag mit 1.129,58 Punkten errechnet und hat damit in der letzten Juniwoche 0,66% verloren. Das durchschnittliche Kursniveau der österreichischen Blue Chips ist damit im ersten Halbjahr 2000 um per saldo 5,7% zurückgegangen und lag zuletzt um 8,6% unter seinem Jahreshöchststand. Deutlich stärker nachgegeben als der ATX hat in der abgelaufenen Woche der ViDX (minus 1,18%). Einen noch stärkeren Rückgang des ViDX verhinderte der kräftige Kursanstieg der Libro sowie die leichte Befestigung des ebenfalls schwer gewichteten Wasseraufbereiters BWT.

Brau-Union (+8,2%) profitierten ebenso von Gerüchten über eine Zusammenlegung der Aktien im Brau-AG-Konzern, wie die im B-Market geführten BBAG (+10,4%). Einer sehr starken Nachfrage erfreuten sich auch Libro. Die in den ATX-Korb aufgenommene CyberTron büßten dagegen in Anbetracht der Kapitalaufstockung weitere 10,5% ein. Deutliche Korrekturen mußten auch EVN, VA Tech und Wolford hinnehmen.

Im Specialist Market fand der rasante Höhenflug der JoWooD ein jähes Ende. Beim Feuerwehrausstatter Rosenbauer schlug sich die Pleite der holländischen Tochter in einem deutlichen Minus nieder. Starke Kursrückgänge erlitten im B-Market zudem Do & Co, BETandWIN, Uniqa und die Bau Holding-Vorzüge. Ein erfreuliches Comeback feierte auch die AHT. Im C-Segment setzte der Feuerfesthersteller Rath (+21%) seinen Höhenflug fort. Stadlauer sackten dagegen um über 20% und die Hild-Stämme um 19% ab. Die Vorzugsaktien der Bank Burgenland fielen in Anbetracht der schwerwiegenden Turbulenzen um 18%. Am Neuen Markt in Frankfurt sind Kretztechnik unter die Räder geraten. Der Hersteller von medizintechnischen Geräten gab weit unter den Erwartungen gelegene Halbjahresergebnisse bekannt, worauf der Titel mit einem Minus von 47% fast die Hälfte des Wertes verlor.