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Wiener Börse in "Hitzeferien"

Von Werner Michael Szabó

Wirtschaft

In der um den Pfingstmontag verkürzten Handelswoche war es an der Wiener Börse recht ruhig. Der Kursverlauf war unspektakulär. Die Berichtssaison am österreichischen Kapitalmarkt ist weitgehend beendet, womit das Interesse auf andere Geschehnisse umgelenkt wird.


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Der Kaufrausch an den internationalen Aktienmärkten, die nach den mageren Jahren noch viel aufzuholen haben, ist an der Wiener Börse spurlos vorübergegangen. Allerdings verzeichneten die Leitbörsen am Freitag Gewinnmitnahmen nach den jüngsten Kursanstiegen, womit ein Teil der guten Performance wieder verloren gegangen ist. Die wichtigsten börserelevanten Informationen für Wien waren die Genehmigung der österreichischen Stromlösung, die Verdreifachung des Streubesitzes bei Andritz durch den Rückzug von Altaktionären, der Aktientausch zwischen Koramic und Wienerberger (dadurch erhöht sich der Streubesitz bei Wienerberger von 53% auf etwa 63%) sowie die intensiven Vorbereitungen für den Börsengang der Bank Austria Creditanstalt.

Der Wiener Blue Chip Index ATX ist in der verkürzten Handelswoche erwartungsgemäß innerhalb der Trading Range zwischen 1.285 und 1.325 Punkten geblieben. Er schloss mit 1.297,22 Zählern um nur 0,37% unter dem Schluss der Vorwoche. Der weiter gefasste ATX Prime schwächte sich gerade einmal um 0,14% auf 682,63 Punkte ab und der WBI als Indikator für den Gesamtmarkt ist mit 536,76 Zählern bis genau auf die zweite Kommastelle überhaupt unverändert geblieben.

Im prime market der Wiener Börse kletterten BETandWIN.com um weitere 17,2% und haben damit ihren Kurs seit Jahresanfang bereits mehr als verdreifacht. Freundlich zeigten sich auch Generali Vienna mit plus 4,3%. Der Aktiensplit im Verhältnis von 1:8 hat dem Versicherungswert offensichtlich gut getan. Fester notierten auch Do & Co (+ 2,7%), Agrana (+ 2,4%), EVN (+ 2,1%) und Immofinanz (+ 2%). Erste Bank, die während der Woche auf ein neues Jahreshoch von 80,35 Euro geklettert waren, gingen mit 76,95 Euro um 1,2 % tiefer als in der Vorwoche aus dem Markt. Das historische Hoch liegt unverändert bei 88,45 Euro im Mai vergangenen Jahres. Das neue Jahreshoch führten Marktteilnehmer auf eine Roadshow der Erste Bank in Europa und den USA zurück. Etwas schwächer notierten auch Andritz, die ihren Streubesitz über den Rückzug von Altaktionären verdreifachen werden. Dieser Schritt wird im Markt grundsätzlich begrüßt, er hat sich aber auf den Börsenkurs (noch) nicht ausgewirkt. Größter Verlierer im prime market waren Wienerberger mit minus 5,3%. Der angekündigte Aktientausch von Koramic gegen Wienerberger-Aktien hat sich zunächst dämpfend auf den Kurs ausgewirkt. Erfreulich ist aber auch hier die Ausweitung des Streubesitzes. Schwächer auch Palfinger (- 2,5%), Head (- 2,4%) sowie Mayr-Melnhof und voestalpine (jeweils minus 2,1%).

Bei den im standard market zu fortlaufenden Kursen gehandelten Papieren gaben Lenzing um 2,6% und SW Umwelttechnik um 1, % nach. Diesen standen kaum nennenswerte Verbesserungen gegenüber. Von den im gleichen Marktsegment zu Einheitskursen gehandelten Werten stiegen Stadlauer um 13,5% und Steirerobst um 9,6%. Hingegen sackten Performance AG um 25,9%, Agra Tagger um 20 % und Linz Textil um 19,8 % ab.

Werner M. Szabó ist Redakteur der Zeitschrift "bankundbörse"