Am Wiener Aktienmarkt hat sich in der zweiten Novemberwoche der Aufwärtstrend verflacht. Die angelaufene Berichtssaison zum 3. Quartal war nicht dazu angetan, dem Markt Impulse zu geben. Die Zahlen - insbesondere auch der ATX-Wert - sind durchwegs in den Erwartungen gelegen und hatten daher kaum Auswirkungen auf die Kursentwicklung.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 22 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Mit OMV, Böhler-Uddeholm, Erste Bank und Flughafen Wien präsentierten bereits vier ATX-Titel ihre Ergebnisse. Mit Interesse erwarten die Markteilnehmer nun in der neuen Woche die Quartalsberichte von weiteren sechs ATX-Werten wie BBAG, AUA, Mayr-Melnhof, Telekom Austria, VA Tech und Semperit. Einen Schock löste in der vergangenen Woche die neuerliche Umsatz- und Gewinnwarnung der JoWooD aus; Die Aktie, die noch zum Jahresanfang mit 13,70 Euro notierte, sackte bis auf 65 Cent ab und ging mit 1,50 Euro aus dem Markt. Von internationaler Seite ist am Donnerstag Optimismus aufgekommen, als bekannt wurde, daß der Irak die UNO-Abrüstungsresolution angenommen hat und die Kriegsgefahr zunächst einmal gebannt ist. Zumindest vorübergehend für positive Stimmung sorgten auch die besseren Daten über die US-Einzelhandelsumsätze und die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe. Auch die stärker werdenden Signale über eine mögliche Leitzinsensenkung der Europäischen Zentralbank Anfang Dezember trugen zur Hebung der Stimmung bei. Die Euphorie hielt aber nur kurz an, denn am Freitag drehten viele Börsen wieder ins Minus.
Der Wiener Leitindex ATX stieg bis Freitagvormittag sogar bis auf 1.105,46 Punkte, schloß aber mit 1.093,53 Zählern unter der magischen 1.100er-Marke. Im Wochenvergleich lag der ATX mit plus 0,13% nur marginal über dem Vorwochenschluss. Der weiter gefaßte ATX Prime ist mit 572,79 Punkten (Vorwoche: 572,90) praktisch unverändert geblieben. Der WBI als Indikator für den Gesamtmarkt beendete die zweite Novemberwoche mit 456,45 Zählern um nur 0,07% höher.
Im prime market verzeichneten UIAG mit plus 6,8%, CLC und Jenbacher mit jeweils plus 4,3% und die drei ATX-Werte Palfinger (+4,7%), UNIQA (+3,8%) und Mayr-Melnhof (+2,9%) die stärksten Kursgewinne. Auf der Verliererseite standen in erster Linie JoWooD, die nach einem Minus von 26,6% in der Vorwoche um weitere 53,8% eingebrochen sind. Wolford schwächten sich um 5,1% ab, Constantia-Iso um 3,1% und die beiden ATX-Titel BWT und EVN um 6,1% bzw. 2,4%. Die voestalpine AG konnte von den in den Erwartungen gelegenen höheren Halbjahreszahlen 2002/03 nicht profitieren. Bei den im standard market zu fortlaufenden Kursen gehandelten Werten notierten Euromarketing um 7,3% fester, wogegen SW Umwelttechnik (-4,6%) und bauMax (-2,7%) rückläufig waren. Bei den im gleichen Marktsegment zu Einheitskursen notierten Werten zogen Meinl International um 20% an. Manner stiegen um 11,1%. Demgegenüber verloren stage1.cc und Performance AG jeweils rund 23%.
Werner M. Szabó ist Redakteur der Zeitschrift bankundbörse