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Der Wiener Aktienmarkt zeigte sich in der abgelaufenen Woche in guter Verfassung, obwohl die Umsätze sehr zu Wünschen übrig ließen. Der ATX markierte fast täglich ein neues Jahreshoch und schloss die Woche nur um etwa fünfeinhalb Punkte unter seinem bisherigen Hoch 2002.
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Während die internationalen Börsen meist schwächer in die Woche gestartet sind, begann Wien gleich mit steigenden Kursen. Ab der Wochenmitte verflachte sich allerdings die Kurve. Mit Fortdauer der Woche bekam der österreichische Aktienmarkt von internationaler Seite Schützenhilfe. Besser als erwartet ausgefallene Unternehmensergebnisse - etwa vom Handy-Weltmarktführer Nokia - stimulierten die Börsen genauso wie der etwas optimistischere Konjunkturausblick von US-Notenbankchef Greenspan. Am Freitag kehrte parallel zum verhaltenen Wochenausklang der europäischen Märkte wieder mehr Vorsicht ein. Der Wiener Aktienmarkt profitierte vor allem vom Anstieg einiger grundkapitalgewichtiger Werte, wie Erste Bank und Telekom Austria.
Der Wiener Blue Chip Index ATX, der am Freitag intraday mit 1.165,41 Punkten ein neues Jahreshoch markierte, schlossdie Woche mit 1.159,79 Zählern- ein Plus von 2% gegenüber der Vorwoche. Der weiter gefaßte ATX Prime stieg um 1,6% auf 601,43 Punkte und der den Gesamtmarkt repräsentierende WBI stieg um 1,1% auf ein neues Jahreshoch von 471,50 Punkten. Der österreichische Aktienmarkt hat sich jedenfalls etwas besser entwickelt als die Deutsche Börse und lag etwa im Durchschnitt der Börsen im Euro-Raum. Die im ViDX abgebildeten wachstums- und technologieorientierten Werte haben in Summe nur geringfügig nachgegeben. Negativ beeinflußt wurden die ViDX-Werte vor allem durch JoWooD, Jenbacher, CyberTron und UIAG.
In der neuen Oberliga der Wiener Börse, dem prime market, waren Agrana mit einem Plus von 10% der Gewinner der Woche. Seit Jahresbeginn kletterte Agrana bereits um fast 25%. Sehr fest präsentierten sich auch AHT (+ 8%. Dann folgten die ATX Titel Generali Holding (+6%), Mayr-Melnhof (+4,9%), Erste Bank (+3,4%), Flughafen (+3,2%) und Verbund (+3,1%). Erste Bank profitierten von der Anhebung des Kursziels von 58 auf 67 Euro durch die Deutsche Bank. Überraschend war die Kursverbesserung der Wienerberger, die von Fondskäufen profitiert haben dürfte. Nach wie vor eine positive Grundtendenz herrscht bei Telekom Austria, die Aktie bleibet aber wieder kanpp vor der 10-Euro-Hürde hängen. RHI korrigierten um 9,4% nach dem zuletzt verzeichneten Anstieg. Auch BBAG gaben etwas nach.
Im standard market continuous stieg neben dem Auslandstitel Royal Dutch (+7,2%) der Sportwetten-Anbieter Admiral mit plus 2,7% nur moderat an. Die Kursrückgänge von HypoVereinsbank (-3,8%) und Performance AG (-3,2%) hielten sich ebenfalls in Grenzen. Im standard market auction waren einmal mehr außergewöhnlich hohe Kurssprünge festzustellen. So kletterten Agra Tagger um 71,1%, Caravelle Vorzug um 42,9% und Caravelle Stamm um 25%. Kräftig zugelegt haben auch Libro mit plus 21,3%. Verstärktes Interesse ist für Mautner Markhof aufgekommen, die im Vorfeld des Verkaufes des Kerngeschäftes (Senf, Essig, Ketchup, Fruchtsäfte) an die bayerische Develey um 20,9% anstiegen.
Werner M. Szabó ist Redakteur der Zeitschrift "bankundbörse"