An den internationalen Börsen ist nach den Rückschlägen in den vergangenen Wochen und Monaten wieder Zuversicht eingekehrt. Davon hat auch der heimische Aktienmarkt profitiert. Die US-Börsen - und hier vor allem die Nasdaq - präsentierten sich in der ersten Dezemberwoche in ausgezeichneter Verfassung, während die europäischen Aktienmärkte nur zögerlich dem neuen Aufschwung folgten.
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Leben in den eher tristen Börsenalltag brachte US-Notenbankchef Alan Greenspan, welcher in einer Rede die Sorge durchblicken ließ, daß die rückläufigen Aktienkurse zu einer zu starken Dämpfung der US-Konjunktur führen könnte. Diese Andeutungen sind freilich nicht ungehört geblieben. In Europa herrscht aber nach wie vor eine gewisse Skepsis vor, weshalb die Erholung im Verhältnis zu den US-Börsen eher bescheiden ausgefallen ist. Der Wiener Aktienmarkt konnte sich diesem Umfeld nicht entziehen, zumal nach dem Telekom-Trubel in den vergangenen zwei Wochen wieder die Normalität Einzug gehalten hat. Auch die Tagesumsätze sind wieder auf ein normales Ausmaß geschrumpft. In der derzeit unsicheren Phase bezüglich der weiteren Entwicklung des heimischen Aktienmarktes klaffen auch die Expertenmeinungen weit auseinander. Positiv dabei ist allerdings, daß so gut wie niemand mit einem weiteren Rückschlag rechnet. Grundsätzlich herrscht eine positive Grundstimmung vor, nur über das Ausmaß des Aufwärtspotentials gibt es stark unterschiedliche Meinungen.
Der Fließhandelsindex ATX beendete die erste Dezemberwoche mit 1.084,06 Zählern, was gegenüber dem Vorwochenschluß einen Anstieg um 0,75% bedeutet. Der alle Aktien umfassende WBI erhöhte sich um 0,93% auf 458,06 Punkte. Die Wiener Börse lag damit voll im Trend der europäischen Aktienmärkte. Die im ViDX repräsentierten wachstums- und technologieorientierten Werte der Wiener Börse erlebten vor allem zu Wochenbeginn einen starken Einbruch, der im weiteren Wochenverlauf nur mehr teilweise aufgeholt werden konnte. Im Wochenvergleich ist der ViDX um 0,6% zurückgegangen. Im Vergleich dazu hat die Neue Markt in Frankfurt fast 3% verloren, während die Easdaq in Brüssel um mehr als 3% angestiegen ist.
Im A-Segment der Wiener Börse setzten CyberTron und Head mit Kursanstiegen um jeweils mehr als 10% ihren Aufwärtstrend weiter fort. Kräftig angezogen haben auch VA Stahl (+7,1%), OMV (+5,7%), Wolford (+4,7%), EVN (+3,8%), Generali Vienna (+3,4%) und Verbund (+3,2%). Auf der Verliererseite standen vor allem Telekom Austria, die mit minus 5,9% wieder unter die 8 Euro-Marke gerutscht sind, sowie RHI mit minus 5,7%. Schwach waren auch Bank Austria (-3,1%) und Semperit (-2,6%).
Im B-Markt konnten neben Lenzing (+8,4%) und BBAG (+5,9%) auch AHT (+5,8%), Bau Holding (+4,2%) und stage1.cc (+4,1%) kräftig zulegen. Sehr fest präsentierten sich auch die im Austrian Growth Market notierten SW Umwelttechnik (+4%). Die Kursrückgänge der im B-Markt notierten Fließhandelswerte hielten sich in Grenzen. Etwas stärker nachgegeben haben lediglich bauMax (-3%) und Palfinger (-2,5%).
Bei den zu Einheitskursen im C-Markt notierten Werten setzten NÖM ihren positiven Trend weiter fort und zogen um weiter 25% an. Seht fest waren auch Mautner Markhof, Steirerobst und Darbo. Demgegenüber sackten Hild Vorzug um 25% und Messer igm um 20% ab. Deutlich tiefer notierten auch Meinl International (-14,9%), Schlumberger Vorzug (-12,8%), die Hild Kapitalanteilscheine (-12,2%) und Burgenland Holding (-11,3%).
Bei den an den ausländischen Wachstumsmärkten notierten österreichischen Titeln hat sich in der Berichtswoche Kretztechnik als Kursrakete profiliert. An nur einem Tag stieg die Aktie um 56%, wobei das erreichte Niveau in der Folge weitgehend verteidigt werden konnte.
Werner M. Szabó ist Redakteur der Zeitschrift bankundbörse.