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Der österreichische Aktienmarkt präsentierte sich in der abgelaufenen Woche weiterhin von seiner freundlichen Seite. Während die anderen europäischen Börsen als Folge des neuerlichen markanten Einbruchs der Nasdaq gehörig unter Druck gerieten, machte Wien weiter Boden gut.
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Der ATX kletterte vergangenen Dienstag über die 1.200er-Barriere und verzeichnete während der Sitzung mit 1.212,19 ein seit Anfang 2000 nicht mehr gesehenes Niveau. Der Leitindex ist also auf den höchsten Stand seit mehr als 13 Monaten gestiegen. Für die neu gefundene Stärke der Wiener Börse waren neben der offenkundigen Unterbewertung des heimischen Aktienmarktes eine Reihe sehr guter Unternehmensmeldungen verantwortlich. So meldeten unter anderem Austria Tabak, Semperit, Böhler-Uddeholm und Mayr-Melnhof neue Rekordergebnisse. VA Tech setzten zur langersehnten Aufholjagd an.
In den nächsten Wochen stehen eine Vielzahl weiterer Unternehmensergebnisse zur Veröffentlichung an, wobei negative Überraschungen die Ausnahme darstellen sollten. Die Investoren geben sich zur Zeit sehr zuversichtlich und zeigten zuletzt zunehmendes Kaufinteresse. Die Nachfrage konzentriert sich zwar meist nur auf eine Handvoll von Blue Chips, die neue Aufbruchstimmung hat aber den gesamten Markt erfaßt. Ab Mitte der Woche hat es in zwar auch in Wien Gewinnmitnahmen gegeben, der ATX hat sich aber doch deutlich über dem Niveau vom Ende der Vorwoche gehalten. Zum Ende der Freitag-Sitzung wurde der Wiener Leitindex mit 1.197,02 errechnet und verbuchte damit im Wochenverlauf ein Plus von 1,2%. Im Vergleich dazu ist der DJ Euro Stoxx als Indikator für die Börsen in Euroland um über 5% gesunken, mußte auc der deutsche DAX ein Minus von knapp 5% hinnehmen. Im europäischen Vergleich gut gehalten hat sich auch der ViDX, der in der Berichtsperiode um 2,1% nachgab. Der NEMAX sackte dagegen um 11,6% ab und fiel auf neue Rekordtiefststände. Kräftig nach unten korrigierte auch der Easdaq All Share, der um 9,4% sank.
Im Topsegment ragten VA Tech positiv heraus. Mit einem Kurssprung von 18,6% konnte sich der Titel sehr deutlich von den zuletzt gezeigten Tiefstkursen abheben. Kräftig zulegen konnten in der Berichtsperiode auch Austrian Airlines, Austria Tabak, Generali, Verbund, Wolford und EVN. Die New Economy-Titel CyberTron sowie BETandWIN bröckelten dagegen massiv ab. Zu Gewinnmitnahmen ist es bei VA Stahl und Böhler-Uddeholm sowie OMV gekommen.
Im Specialist Market konnten sich AHT, Feratel, Bau Holding sowie Do & Co deutlich verbessern. Der AGM-Titel SW Umwelttechnik kletterte um fast 8%, während auch im B-Markt die New Economy-Werte zu den Verlierern zählten. Neben der Performance AG sackten auch JoWooD und stage1 kräftig ab.
Im C-Market fielen Inku mit einem Kurssprung von fast 32% positiv auf.
Am Neuen Markt in Frankfurt produzierten Blue C einen gewaltigen Absturz, nachdem der Internet-Dienstleister die für 2000 prognostizierten Zahlen bei weitem nicht erreicht hat; die Aktie verlor im Wochenverlauf drei Fünftel des Werts.
Hans Almer ist Redakteur der Zeitschrift "bankundbörse"