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Hatte es zuletzt noch so ausgesehen, als würde der Wiener Aktienmarkt erste Ermüdungserscheinungen zeigen, so ist er in der vergangenen Woche nochmals richtig in Schwung gekommen. Der ATX hat statt der erwarteten Konsolidierung tagtäglich ein neues historisches Hoch erklommen.
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Die Rahmenbedingungen für die Wiener Börse sind nach wie vor ausgezeichnet. Dabei stehen positive Gewinnrevisionen weiterhin auf der Tagesordnung. Nur bei einigen wenigen Unternehmen wurden bislang Korrekturen nach unten vorgenommen. Ein nicht unwesentlicher Faktor ist die anhaltend gute Liquidität, welche die Kursentwicklung weiterhin unterstützt. Einen gewissen Teil dazu hat auch die staatlich geförderte Pensionsvorsorge beigetragen. Durch die laufenden Einzahlungen aus bereits abgeschlossenen Verträgen plus der Veranlagungen aus dem Neugeschäft kann mit regelmäßigen Zuflüssen gerechnet werden. Waren im Jahr 2003 aus diesem Titel geschätzte 50 Mill. Euro an die Börse geflossen, so können es heuer in Summe an die 100 Mill. Euro werden. Auch die internationalen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stellen sich immer besser dar, wovon die exportorientierten bzw. im Ausland tätigen österreichischen Unternehmen profitieren werden.
Der ATX zog in der Berichtswoche um 3,25% an und kratzte mit dem neuen historischen Hoch von 1.798,51 Zählern erstmals an der 1.800-Punkte-Marke. Der WBI als Indikator für den Gesamtmarkt stieg um 2,03% auf 704,97 Punkte, einem seit 1990 nicht mehr gesehenen Niveau. Mit dieser Performance ließ der Wiener Aktienmarkt die übrigen Börsen deutlich hinter sich.
Im prime market waren diesmal Schoeller-Bleckmann (+ 8,5 ) und BWT (+ 7,2%) die Gewinner der Woche. Erste Bank stiegen um 6,8% und Flughafen Wien um 5,8%. Für Erste Bank wurde von einem internationalen Investmenthaus das Kursziel von 120 auf 130 Euro angehoben. Der heimische Airport profitierte von den Billigairlines und der Kapazitätsausweitung der AUA- im Jänner stieg das Passagieraufkommen um 10,9%. Deutlich fester weiters Head (+ 4,4%), Telekom Austria (+ 4,3%), Wolford und Wienerberger (jeweils + 4,1%) sowie Verbund (+ 4%). Telekom Austria, deren Kursziel von einem internationalen Investmenthaus von 13,50 auf 15,50 Euro angehoben wurde, stiegen auf ein neues Allzeithoch von 11,99 Euro, korrigierten in der Folge aber etwas. Positiv in Szene setzten sich darüber hinaus EVN, Do&Co, Generali, VA Tech und AUA mit Kursanstiegen um mehr als 3%. Stärkere Kurskorrekturen verzeichneten JoWooD (-14%), Constantia-Verpackungen (-7,7%), Eybl (- 6,8%) und Investkredit (-4,5 %).
Bei den im standard market continuous gehandelten Werten zogen Wiener Städtische nach der zuletzt verzeichneten Konsolidierung wieder stärker an (+ 4,3%). BBAG bröckelten hingegen um 6,1% ab.
Im standard market auction standen den festen igm Vorzug (+ 20%), Miba (+ 9,6%) und Inku (+ 9,4%) die schwachen Julius Meinl International (- 18,4%) sowie Kapital & Wert (- 12,5%) gegenüber.
W. M. Szabó ist Redakteur der Zeitschrift "bankundbörse"