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Am Sonntagabend vergönnte ich mir eine meiner Lieblingssendungen: "Achtung, Achtung! Die Wiener Liga im Radio" um 19.30 auf Radio Orange. Wer in Wien lebt, Fußball mag und sich nicht nur für die oberste Spielklasse interessiert, ist hier richtig, sofern er auf gekünstelte Hysterie professioneller Kom mentatoren verzichten kann.
Bei Radio Orange sind echte Kenner am Wort, die in erfrischender Alltagssprache über das Geschehenin der vierthöchsten Spielklasse berichten. Interviews bestehen nicht im Abspu-len sinnentleerter Standardfragen à la "Wie groß war denn der Stein, der Ihnen beim Schlusspfiff vom Herzen gefallen ist?", sondern zeugen von Sachkenntnis und einer echten Journalistentugend: von Neugierde. Diesmal war der Interviewpartner ein Verteidiger des Mittelständlers Donaufeld. Seine Mannschaft hatte das Heimspiel gegen Tabellenletzten Hellas Kagran mit 1 : 0 ge wonnen. Der Studiogast zählte zwar die Stärken der eigenen Mannschaft auf, sprach aber auch schonungslos über deren Schwächen.
Dann ging es um Karrieren: Warum ein junger Spieler vorübergehend in eine niedrigere Leistungklasse wechseln sollte oder dass jeder Spieler den Blick in Richtung höchste Leistungsklasse richten müsse.
Nach einer halben Stunde wusste der Hörer ein gutes Stück mehr über den Wiener Fußball als zuvor. Davon könnten andere Sender einiges lernen.