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Wiener Henkel CEE als Lokomotive des Konzerns

Von Peter Kantor

Wirtschaft

Die von Wien aus gesteuerte Henkel Central Eastern Europe (Henkel-CEE)-Gruppe etablierte sich im Vorjahr erneut als der Wachstumsbringer des internationalen Konsumgüterkonzerns.


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Der Umsatz stieg 2004 auf 1,14 Mrd. Euro (plus 14,0% in lokaler Währung, plus 11,4% bereinigt nach Wechselkurseffekten), der EBIT auf 123 Mill. Euro (plus 22,0% bzw. plus 10,1%). Mittlerweile steuert Henkel CEE die Absatzmärkte für 29 Länder und ist damit für einen Markt von 420 Mill. Einwohnern verantwortlich.

Das Jahr sei eine Bestätigung für die regionale Strategie der Henkel CEE, für Headquarter und Produktionsstätte in Wien gewesen, erklärte gestern der neue Präsident der Henkel CEE, Günter Thumser, bei einem Pressegespräch in Wien. Henkel beschäftigt in der Region Mittel- und Osteuropa 7.688 Mitarbeiter, davon 800 in Österreich.

Während in der Wiener Henkel-Waschmittelproduktion Rekorde fielen (über 150.000 Tonnen), legte Henkel in den CEE besonders bei Klebstoffen und Technologies zu. So wurde für die Klebstoffe (Marken Ceresit und Thomsit sowie Henkel Bautechnik) 2004 das erfolgreichste Jahr überhaupt. In der boomenden Bautechnik-Sparte beginnt Henkel demnächst mit dem Bau einer Produktionsstätte bei Minsk in Weißrussland.

Im besonders ertragreichen Bereich Technologies profitierte Henkel von den Investitionen der Automobilindustrie in Osteuropa. "Aber auch an österreichische Produktionsstandorte wie etwa Magna Steyr in Graz liefern wir Produkte aus dem Technologie-Segment" ergänzte Thumser.

Unter den CEE-Ländern waren 2004 Russland, Serbien und die Ukraine im Fokus der Aktivitäten. "Zum Aufbau neuer Strukturen haben wir 48 Mill. Euro nur im Bereich der Supply Chain investiert", so Thumser. Allein mit Russland stehe Henkel ein 146 Mill.-Einwohner-Markt offen, wobei in drei russischen Fabriken Waschmittel produziert werden. 2004 flossen 7,7 Mill. Euro an Investitionen ins Land, heuer sollen es 5 Mill. Euro werden. Der Henkel-Umsatz im Land lag 2004 (inklusive der nicht in der Henkel CEE konsolidierten Kosmetik-Sparte) über 300 Mill. Euro.

Stolz ist Thumser auch auf die Forschung und Entwicklung bei Henkel, die zu innovativen Produkten geführt habe. So wurde in Wien etwa ein besonders Frost resistenter Weichspüler für Russland entwickelt, der schädlichen Minusgraden auf langen Transporten, während der Lagerung und während des Verkaufes auf zahlreichen offenen Straßenmärkten trotzt.

Der Ausblick auf 2005 ist für Thumser ein sehr positiver. Die CEE-Region zähle mit einem BIP-Wachstum von knapp 5% zu den Top-Wachstumsgebieten weltweit, Investitionen von über 10 Mill. Euro und die Fortsetzung der regionalen Strategie, die auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der CEE-Länder eingehe, werden Henkel CEE als "Lokomotive" im Konzern bestätigen. In Wien entsteht zudem am Areal des ehemaligen Grundig-Lagers im 12. Bezirk bis September 2005 ein adaptiertes Zentrallager für Henkel, das 80 neue Arbeitsplätze bringen soll.

Konzern baut trotz steigender Gewinne tausende Stellen ab

Henkel will trotz zweistelliger Gewinnsteigerungen in den nächsten Jahren tausende Arbeitsplätze im Konzern abbauen. Weltweit werden bis 2006 rund 3.000 der 50.000 Stellen gestrichen, darunter auch 500 in Deutschland, kündigte Konzernchef Ulrich Lehner am Dienstag in Düsseldorf an. Betroffen seien die Standorte Düsseldorf und Hannover. Der Arbeitsplatzabbau soll sozialverträglich erfolgen. Auf Grund anhaltender Erfolge der Österreich-Tochter Henkel CEE ist der Standort Wien abgesichert.

2004 hatte der Konzern seinen Jahresüberschuss dank des Verkaufs der Clorox-Beteiligung mit 1,7 Mrd. Euro mehr als verdreifacht. Doch auch das Betriebsergebnis (EBIT) vor Sondereinflüssen stieg um 12,7% auf 800 Mio. Euro. Der Umsatz verbesserte sich um 12,3% auf 10,6 Mrd. Euro.