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Wiener Leitindex ATX stieg auf ein Acht-Monats-Hoch

Von Werner Michael Szabó

Wirtschaft

Der Wiener Aktienmarkt präsentierte sich in der ersten Aprilwoche in ausgezeichneter Verfassung. Bei hohen Umsätzen in einzelnen Aktien zogen vor allem die Kurse grundkapitalgewichtiger Unternehmen an. Das internationale Börsenumfeld stellte sich diesmal wieder wesentlich günstiger dar als zuletzt.


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Die Kursentwicklung hängt sehr stark von den Erfolgen der US-Truppen und deren Verbündeten im Irakkrieg ab. Zu Wochenbeginn regierte noch die Angst und Unsicherheit an den internationalen Aktienmärkten, die schön langsam einem vorsichtigen Optimismus gewichen sind. Je näher die US-Truppen der irakischen Hauptstadt Bagdad kamen, desto mehr wuchs die Hoffnung auf ein baldiges Ende des Krieges.

Mit den steigenden Kursen an den Börsen hat auch die Flucht der Anleger in Staatsanleihen als sichere Investmentalternative abgenommen. Die Wiener Börse hat sich in diesem Umfeld sehr gut entwickelt und setzte damit den zuletzt gezeigten Aufwärtstrend weiter fort. Erfreulich dabei war, dass der Anstieg bei hohem Umsätzen erfolgte. Der durchschnittliche Tagesumsatz lag in der vergangenen Woche immerhin um rund 20% über dem Jahresschnitt.

Der Wiener Leitindex ATX zog in der abgelaufenen Woche um 2,33% an und schloss mit 1.189,87 Punkten auf einem seit Ende Juli 2002, also seit acht Monaten, nicht mehr gesehenen Niveau. Der weiter gefasste ATX Prime stieg um 2,08% auf 624,05 Zähler und auch der ViDX konnte um 1,76% auf 612,41 Punkte zulegen. Der WBI als Indikator für den Gesamtmarkt lag mit 496,73 Zähler um 1,74% über dem Stand der Vorwoche. Die internationalen Börsen konnten sich zwar stärker erhöhen, haben seit Jahresanfang aber noch immer eine negative Performance, während Wien bei plus 3,5 % liegt.

Im Obersegment der Wiener Börse, dem prime market, setzten VA Tech ihren Höhenflug weiter fort und erzielten nach einem Wochenplus von 11,7 % einen neuen Jahreshöchstkurs. Seit Jahresbeginn stieg die Aktie damit bereits um knapp 30%. Deutlich fester auch der Wasseraufbereiter BWT (+ 8,8%), OMV (+ 4,5%), Böhler-Uddeholm (+ 4,3%), Erste Bank und Wienerberger (jeweils + 3,5%) sowie voestalpine (+ 3%).

Nach Angaben von Händlern waren in den letzten Tagen auch Käufe mit ATX-Baskets sehr auffallend, wobei immer die Schwergewichte gleichzeitig gekauft wurden. Freundlicher zeigten sich weiters die Aktien von Brau Union, EVN, BETandWIN.com sowie Semperit. Beim weltgrößten Ziegelhersteller Wienerberger hofft man im Markt auf eine Bestätigung der Aufwärtsentwicklung, weil dann noch eine interessante Bewegung nachfolgen könnte. Nur geringfügig erhöht hat sich Telekom Austria.

Kursrückgänge hat es im Segment prime market nur wenige gegeben, die auch im Ausmaß sehr geringen ausgefallen sind. Leicht nach unten tendierte Head, Flughafen Wien, Wolford, Andritz, Verbund und Mayr-Melnhof.

Im standard market continuous zogen bauMax um knapp 4% auf ein neues Jahreshoch von 11,50 Euro an. Demgegenüber fielen SW Umwelttechnik nach einem weiteren Minus von 7,2% auf ein neues Jahrestief von 13,45 Euro.

Bei den im standard market auction gehandelten Papieren gab es in der Berichtswoche neuen Zuwachs durch Feratel, Hirsch Servo und JoWooD, die zuvor zu fortlaufenden Kursen gehandelt wurden. Mit der Versetzung sind diese drei Werte entsprechend den Bestimmungen auch aus dem ViDX herausgenommen worden.

Den festeren Meinl International (+ 18%) und Ottakringer Stamm (+ 10%) standen die schwächeren JoWooD (- 10,3%) gegenüber.

Werner M. Szabó ist Redakteur der Zeitschrift bankundbörse