Der österreichische Aktienmarkt zeigte sich in der ersten Dezemberwoche von seiner besseren Seite und hat damit die Scharte aus der vorhergehenden Woche auswetzt. Ungeachtet der Schwäche an den internationalen Börsenplätzen rund um den Globus zog das Kursniveau in Wien deutlich an.
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Als Zugpferd Nummer eins erwies sich wieder einmal das Indexschwergewicht Erste Bank. Im Markt war man offensichtlich zur Meinung gekommen, daß der Kurs in den Vorwochen tiefer abgestürzt war, als vielleicht gerechtfertigt gewesen wäre. Erste Bank profitierten auch von nationalen und internationalen Analystenempfehlungen.
Auch andere Indexschwergewichte wie Telekom Austria oder OMV trugen ihr Scherflein zum Anstieg des ATX bei. Wien hat sich damit in beeindruckender Weise gegen die internationale Börsenschwäche gestemmt. Die Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) hat in Europa nur kurzfristig einen Ausschlag nach oben bewirkt. Obwohl die Senkung um einen halben Prozentpunkt sehr deutlich ausgefallen ist, überwog vielmehr die Angst vor einem Irak-Krieg. Die USA will eindeutige Hinweise dafür gefunden haben, daß der Irak Massenvernichtungswaffen besitzt. Diese Angst hat auch den Ölpreis wieder in die Höhe getrieben, was wiederum Gift für die ohnehin stotternde Konjunktur ist. Positiv zu vermerken ist, daß der Aufwärtstrend der Wiener Börse von lebhaften Umsätzen begleitet war. Die leichte Korrektur am Freitag war hingegen nur mit geringen Umsätzen unterlegt.
Der ATX, der in der Berichtswoche kurzfristig bereits bis auf 1.130,25 Punkte geklettert war, schloß die Woche mit 1.123,51 Zählern um 2,89% über der Vorwoche. Der den Gesamtmarkt umfassende WBI erhöhte sich um genau 2% auf 470,48 Punkte. Demgegenüber schwächte sich der Dow Jones Euro Stoxx 50, der die 50 wichtigsten Euroland-Aktien repräsentiert, um nahezu 5% ab. Im prime market zogen vor allem Erste Bank das Interesse auf sich. Nachdem die Aktie bereits deutlich über die Marke von 60 Euro geklettert war, kam es infolge von Gewinnmitnahmen zu einer Korrektur. Im Wochenabstand blieb aber immerhin noch ein sattes Plus von 7,9%. Kräftige Kursanstiege erzielten auch BWT (+8,6%), Verbund (+8,4%) sowie die zuletzt schwer in Mitleidenschaft gezogenen CLC (+11,1%) . Die Aktie der Verbund ist bei 82 Euro offensichtlich an einem starken Widerstand angelangt. Stärker befestigen konnten sich weiters Wienerberger, Brau-Union, JoWooD und RHI. Telekom Austria setzten zunächst die Aufwärtsentwicklung weiter fort, um nach einer Korrektur infolge von Gewinnmitnahmen neuerlich anzusteigen. Freundlicher zeigten sich auch VA Tech, OMV und BBAG. Größter Verlierer im prime market war UNIQA mit einem Minus von 6,2%.
Im standard market continuous zogen Bauholding Strabag um 6,5% kräftig an und schlossen nur knapp unter dem neuen Jahreshoch von 50 Euro. Porr Vorzug konnten sich um 3,7% verbessern. SW Umwelttechnik sackten auf ein neues Jahrestief von 15 Euro ab und gingen nur knapp darüber aus dem Markt. Im Wochenabstand verlor die Aktie weitere 11,9% und seit Jahresbeginn beträgt das Minus bereits über 67%.
Werber M. Szabó ist Redakteur der Zeitschrift "Bankundbörse".