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Wiener Städtische baut den "Respektabstand" weiter aus

Von Stefan Melichar

Wirtschaft

Wien. Der Kauf der "s Versicherung" von der Erste Bank dürfte die Marktführerschaft der Wiener Städtischen Versicherung in Österreich noch weiter ausbauen. Nichtsdestoweniger wird der - laut Städtischen-Chef Günter Geyer - "Respektabstand" zur Uniqa etwas weniger stark anwachsen als eigentlich zu erwarten wäre. Grund dafür: Geyer braucht für den Deal mit der Erste Bank noch das Okay der EU-Kartellwächter. Bei der Städtischen scheint man davon auszugehen, dass die Wettbewerbshüter die geplante Transaktion nur mit Auflagen genehmigen würden.


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In vorauseilendem Gehorsam hat Geyer deshalb am Donnerstag angekündigt, die Mehrheit an der BA-CA-Versicherung und die rumänische Unita-Versicherung zu verkaufen. Ihren Anteil an der BA-CA-Versicherung wird die Wiener Städtische von derzeit 60,5 auf wahrscheinlich 10 Prozent zurückfahren. Damit könnte man weiter von einem bis 2014 laufenden Vertriebsvertrag profitieren, der die Bank Austria verpflichtet, Sachversicherungen der Städtischen zu verkaufen.

Zu wenig Wettbewerb?

Bei der heimischen Bundeswettbewerbsbehörde zeigt man sich gegenüber der "Wiener Zeitung" wenig erfreut darüber, dass die Wiener Städtische bis dato keinen Kontakt mit ihr aufgenommen hat. Auch wenn die Angelegenheit EU-Dimension hat, könnte es in Österreich am Markt für Lebensversicherungen wettbewerbsrechtliche Probleme geben, wie mit den Vorgängen vertraute Kreise bestätigen. Schließlich ist die "s Versicherung" der zweitgrößte heimische Lebensversicherer. Unabhängig davon will sich Geyer "bei Gelegenheit" von der 31,6-prozentigen Beteiligung an der Wüstenrot Versicherung trennen. Schließlich verkaufe die Wiener Städtische seit mehreren Jahren Bausparverträge der zu Erste Bank und Sparkassen gehörenden "s Bausparkasse".