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Wiener Städtische erhöht Dividende

Von Sissi Eigruber

Wirtschaft

Die Prämieneinnahmen der Wiener Städtischen Versicherung sind im vergangenen Jahr wieder kräftig gestiegen. Zugpferd war wieder das Auslandsgeschäft - insbesondere in den neuen und künftigen EU-Mitgliedsländern profitieren die Töchter der österreichischen Assekuranz von der steigenden Nachfrage nach Versicherungsprodukten.


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Um 15,9% sind die verrechneten Prämien der börsenotierten Wiener Städtischen Gruppe im Jahr 2004 (nach vorläufigen Zahlen) gestiegen, die Auslandsmärkte konnten um 34,2% zulegen. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) wurde auf 110 Mio. Euro mehr als verdoppelt, die Prognose von 80 Mio. Euro damit deutlich übertroffen. Die Dividende soll von 45 auf 55 Cent pro Aktie - schon durchgerechnet auf den jüngsten Aktiensplit - gehoben werden, kündigte der Generaldirektor der Wiener Städtischen, Günther Geyer, gestern bei der Präsentation der vorläufigen Bilanzzahlen (nach Handelsgesetzbuch) an. Für das heurige Jahr wollte er für die Dividende noch keine Prognose abgeben.

Zweiter Börsegang

Ein zweiter Börsegang ist für 2006 oder Anfang 2007 über eine Kapitalerhöhung geplant. Nach der Umwandlung der Vorzüge in Stammaktien soll der Streubesitz 30% betragen. Als Erlös erwartet Geyer einige hundert Mio. Euro.

Besonders erfolgreich ist das Unternehmen in den Nachbarländern: Die Tochter Kooperativa pojist'ovna, a.s. in Tschechien und die Kooperativa post'ovna, a.s. in der Slowakei seien beide jeweils die Nummer Zwei am regionalen Versicherungsmarkt und verzeichneten einen Prämienzuwachs von rund 20% bzw. 28%, sagte Geyer. Das Wachstum könne zwar nicht ewig so weiter gehen, aber Zuwachsraten von etwa 10% werde es sicher noch einige Jahre geben. Großes Potenzial sieht Geyer auch in den künftigen EU-Ländern. So konnte etwa die Kvarna Wiener Städtische osiguranje d.d. in Kroatien 2004 rund 38% mehr Prämienvolumen erzielen. Neben dem geplanten organischen Wachstum will der Konzern, der bereits in 15 Ländern Zentral-, Ost- und Südosteuropas tätig ist, auch weiter zukaufen. Dafür würden derzeit Unternehmen in Kroatien, Rumänien, Bulgarien und der Ukraine unter die Lupe genommen.

Beliebte Zukunftsvorsorge

Beim Inlandsgeschäft erfreue sich die staatlich geförderte Zukunftsvorsorge starker Nachfrage: Allein vergangenes Jahr wurden im Konzern 50.000 neue Verträge abgeschlossen. Punkten will das Unternehmen zudem mit speziellen Vorsorgemodellen für Pflegefälle, auch wenn dieses Thema nach dem "Florianiprinzip" verdrängt werde: Jeder glaubt, dass es nicht ihn selbst treffen werde, beschreibt Geyer die Einstellung der Österreicher.