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Wiener Wahlkampfhelfer in Belgrad

Von WZ-Korrespondent Christian Wehrschütz

Europaarchiv

FPÖ-Strache wirbt für Nationalisten. | Enge Kooperation vereinbart. | Belgrad. Am Sonntag wird in Serbien das Parlament gewählt. Nach Umfragen steht es Spitz auf Knopf zwischen Befürwortern und Gegnern der EU-Annäherung. Die nationalistische Radikale Partei (SRS) unter Tomislav Nikolic ist die stärkste Kraft Serbiens. Die SRS kann laut jüngsten Umfragen damit rechnen, am Sonntag 34 Prozent der Stimmen zu holen. Die pro-europäische Demokratische Partei liegt mit 33 Prozent knapp dahinter.


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Die SRS stützt sich auf die vielen Armen und ist klar gegen die EU, weil die Mehrheit der europäischen Unionsstaaten die Unabhängigkeit des Kosovo anerkannt hat.

EU-Kritik und das Nein zum unabhängigen Kosovo verbinden. Daher trat bei der Abschlusskundgebung im Zentrum von Belgrad auch FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache auf. Nach kurzem Gruß auf serbisch rief er - übersetzt von einer Dolmetscherin - auf Deutsch dazu auf, "den heimatbewussten und aufrechten Serben" Tomislav Noikolic zu wählen.

Bereits vor der Kundgebung unterzeichneten Strache und Noikolic eine programmatische Plattform, die eine Zusammenarbeit zwischen FPÖ und Radikalen vorsieht

Dazu zählen gemeinsame Veranstaltungen in Wien und Belgrad; dabei soll auch die FPÖ-Parteiakademie eine Rolle spielen.

Kämpfen wollen Radikale und FPÖ gemeinsam für ein christliches Europa der Vaterländer, gegen eine Stärkung der EU und für die Familien. Die Radikalen kämpfen auch für ihren Vorsitzenden Vojislav Seselj, dem vom Haager Tribunal vorgeworfen wird, für Kriegsverbrechen verantwortlich zu sein.

Auch deshalb haben sie in Serbien und im Westen oft ein extremistisches Image. Strache betont, dass die Unschuldsvermutung gelte - und schließlich sei auch die FPÖ jahrelang quer durch Europa diskriminiert worden.

Heinz-Christian Strache war bereits zum dritten Mal in Belgrad. Bei FPÖ-Veranstaltungen in Wien soll künftig auch Tomislav Nikolic auftreten. Er hat eine Einladung nach Österreich angenommen.