Baggeridge-Deal erst im neuen Jahr. | Zwei unrentable Werke dichtgemacht. | Wien. Der Ziegelriese Wienerberger greift auch heuer tief in die Kriegskasse, um seine Expansionsgelüste zu stillen. Mit Jahresende wird der börsenotierte Konzern, in seiner Branche die Nummer eins, rund 400 Mio. Euro in Werksneubauten und Akquisitionen investiert haben. "Der größte Teil dieses Volumens ist mit 350 Millionen bereits geflossen", so ein Sprecher.
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Noch ein wenig gedulden muss sich Wienerberger bei der angepeilten Übernahme von Baggeridge in Großbritannien. Dort sind jetzt die Kartellwächter am Zug. Mit ihrem Okay wird zu Jahresbeginn 2007 gerechnet. Erst dann legt Wienerberger das 131 Mio. Euro schwere Offert offiziell auf den Tisch. "Hier ist alles im Plan", sagte der Sprecher zur "Wiener Zeitung". Von den wichtigsten Baggeridge-Aktionären wurde das Angebot bereits befürwortet.
Wienerberger hat derzeit 263 Werke in 25 Ländern und beschäftigt 13.500 Mitarbeiter. Zwei Werke in den USA und Tschechien - mit etwa 60 Mitarbeitern - wurden zuletzt zugesperrt (Kosten: 7,2 Mio. Euro). Bei der Profitabilität liegt die Latte im Konzern relativ hoch.
Für Wienerberger selbst lief das Geschäft heuer bisher durchwegs rund. Das Jahresziel einer Ergebnissteigerung von 10 Prozent bleibt aufrecht. In den ersten neun Monaten ist der Umsatz um 13 Prozent auf 1,66 Mrd. Euro geklettert, der operative Gewinn (Ebit) um 4 Prozent auf 228,1 Millionen und der Reingewinn um 3 Prozent auf 157,4 Mio. Euro. Für den Rest des Jahres geht Wienerberger-Boss Wolfgang Reithofer für den Großteil Europas von anhaltend starker Nachfrage aus. Bei den Energiekosten sieht er - nach der jüngsten Entspannung - keine spürbare Zusatzbelastung mehr. Im kommenden Jahr aber seien aus höheren Energiepreisen zusätzliche Kosten von 45 Mio. Euro zu erwarten. Diese will Reithofer in den Verkaufspreisen unterbringen. Ziel sei es, auch 2007 überdurchschnittliche Ergebnissteigerungen einzufahren.
Nachfolge für Tschuden
Mit 1. April 2007 wechselt Finanzchef Hans Tschuden zur Telekom Austria, wo er Stefano Colombo als Finanvorstand beerbt. Wienerberger arbeitet derzeit an einer "Nachfolgeregelung", die in den nächsten Wochen besiegelt werden soll.