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Bundeskanzler Faymann stellt sich Debatte im EU-Parlament.
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Brüssel/Straßburg. Die Zukunft der Europäischen Union generell und der Eurozone im Speziellen: Es ist alles andere als ein leichtes Thema, das Österreichs Bundeskanzler Werner Faymann am heutigen Dienstag in Straßburg zu diskutieren hat. Zudem die Debatte an einem Ort stattfindet, wo immer wieder Opposition zu den Entscheidungen der Staats- und Regierungschefs geübt wird. Im EU-Parlament ist Faymann zu einer eineinhalbstündigen Aussprache mit den Europaabgeordneten eingeladen.
Es ist fast sieben Jahre her, dass ein österreichischer Kanzler seinen Auftritt bei einer Plenartagung der EU-Volksvertretung hatte. Damals war es Wolfgang Schüssel, und Österreich hatte gerade den Vorsitz der Union übernommen. In der Zwischenzeit ist Europa in eine tiefe Finanz- und Wirtschaftskrise gerutscht, und während die Bürger etlicher Länder unter den Sparmaßnahmen ihrer Regierungen sowie steigenden Arbeitslosenquoten ächzen, müssten die Staaten sich schon in wenigen Wochen auf die Finanzierung der EU-Programme für die Jahre 2014 bis 2020 einigen.
All das steht denn auch auf der Themenliste der Debatte mit Faymann. Dabei kann Österreich zumindest einen Schwerpunkt setzen, in dem es Vorbildwirkung hat. Seit Monaten schon verzeichnet das Land die niedrigsten Arbeitslosenraten in der gesamten EU, und nur in Deutschland gibt es weniger Jugendliche ohne Job.
So verweist Wien gern auf die Erfolge der dualen Ausbildung, die europaweit immer mehr Beachtung finden. Auch die EU-Kommission hat daraus Anleihen für ihr "Jugendgarantie"-Programm genommen. Sie empfiehlt den Staaten dafür zu sorgen, dass jeder Unter-25-Jährige innerhalb von vier Monaten nach Abschluss seiner formalen Ausbildung - oder nach Verlust seines Jobs - eine Lehrlings-, Arbeits- oder Praktikumsstelle erhält. Den Vorschlag hat das EU-Parlament bereits gestern, Montag, debattiert. Am morgigen Mittwoch steht eine Abstimmung dazu an.