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Sie nennen sich "Die Amigos" - und auch wenn man es bezweifeln möchte: Sie meinen es ernst! Als Dauergäste in der Dauerwerbesendung sind sie der Horst Fuchs des volkstümlichen Schlagers. Bernd und Karl-Heinz Ulrich wollen verkaufen. Immerhin hat das 1970 gegründete und dementsprechend bierzelt-, sprich diensterfahrene Duo aus dem mittelhessischen Villingen mit Genre-Klassikern wie "Sterne von Santa Monica", "Ein Tag im Paradies" oder "Weißt du, was du für mich bist?" einige Schmankerln im Angebot. Damit sind die Amigos nichts weniger als "Der helle Wahnsinn", der mit der "Krone der Volksmusik" ausgezeichnet wie bereits zum "Musikantenkönig" geadelt wurde - heuer folgte schließlich ein Echo. Nicht das Echo der Berge, wie Spötter vermuten würden, sondern der Musikpreis gleichen Namens.
Wer den Erfolg Hansi Hinterseers mit dessen Charisma begründet, wird an den Amigos endgültig verzweifeln. Auf Fragen wie "Wieso?" und "Meine Güte, warum?" kann hier keine Antwort gefunden werden. Die Logik hat Grenzen. Doch ist, wer so spricht, am Ende nur neidisch. Spott und Missgunst sind die Ernte der im Showgeschäft Reüssierenden! So unbeirrt, wie die Amigos auch in ihren auf Youtube längst als Hits geltenden Videos zu "Das weiße Schiff verlässt den Hafen" oder "Das Mädchen vom Vogelsberg" ihre Arbeit ausüben, wissen hier nämlich wieder einmal zwei Künstler genau, was sie machen. Ein Mann muss tun, was ein Mann tun muss. Die Kunst muss sich den Mann holen, der ihr anheimfällt. Wir haben es bei den Amigos tatsächlich mit den im Verkaufsfernsehen beworbenen "Ausnahmemusikern" zu tun. Wie gesagt: "Der helle Wahnsinn."