"Erste Hinweise auf einen Aufschwung in Österreich" sieht der Konjunkturexperte des Wirtschaftsforschungsinstitutes (Wifo), Markus Marterbauer, auf Grund der jüngsten Unternehmerbefragung für den Wifo-Konjunkturtest für das | erste Quartal 2002. Demnach zeige sich im Industriesektor eine verbesserte Auftragslage, die einen Produktionsanstieg nach sich ziehen werde. Risiken bestünden noch im internationalen Umfeld - auf die Beschäftigungssituation könne die positive Entwicklung frühestens Mitte dieses Jahres durchschlagen.
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Eine Einschätzung, die das Arbeitsmarktservice (AMS) nicht teilt - dort wird mit einer Entspannung auf dem Arbeitsmarkt erst 2003 gerechnet.
Dennoch: "Das Bild wendet sich - alle Indikatoren weisen darauf hin, dass der Konjunkturabschwung vorbei ist", zeigt sich Erhard Fürst, Chefökonom der Industriellenvereinigung (IV) gegenüber der "Wiener Zeitung" überzeugt. Bereits bei einer IV-Umfrage im Dezember 2001 hätte sich eine Verbesserung der Geschäftslage abgezeichnet. Leichte Aufschwungsanzeichen in den USA und in der Eurozone würden "die Aufwärtsbewegung in den nächsten Monaten" unterstützen. "Der konjunkturelle Tiefpunkt ist wohl durchschritten", interpretieren Ökonomen auch das überraschend hohe Auftragsplus von 5 Prozent (Prognose: 0,6 Prozent) im Dezember in Deutschland, das am Donnerstag vom Bundesfinanzministerium in Berlin gemeldet wurde. Ein Problemkind bleibt die Bauwirtschaft, trotz besserer Auftragslage im Tiefbau, sagt Marterbauer. Auch der private Konsum bleibe - "wie schon 2001 auf Grund von Steuererhöhungen, gedämpfter Einkommens- und schlechter Beschäftigungsentwicklung" - gedämpft: Der Einzelhandel setzte um 1,5 Prozent weniger um.
Die positiven Indikatoren "sollen die Regierung motivieren, notwendige Steuerfragen zu Gunsten des Wirtschaftsstandortes Österreich rasch zu entscheiden", kommentiert WKÖ-Präsident Christoph Leitl.