Wirtschaft wuchs von Jänner bis März um 0,9 Prozent. | Nachfrage bleibt weiter schwach.
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Wien. Das die heimische Wirtschaft derzeit auf Hochtouren läuft, ist ohnehin schon länger bekannt. Neu ist, dass sie derzeit noch ein bisschen besser läuft als noch vor ein paar Wochen angenommen.
Das Wirtschafts-Forschungsinstitut (Wifo) revidiert seiner jüngsten Erhebung das Wachstum im 4. Quartal des Vorjahres und im 1. Quartal heuer (dem aktuellsten Zeitraum, für den Konjunktur-Zahlen vorliegen) leicht nach oben. Demnach legte das Brutto-Inlandsprodukt im 4. Quartal um 0,7 Prozent gegenüber dem Vorquartal zu, im 1. Quartal um 0,9 Prozent. Ursprünglich war das Wifo in beiden Fällen von einem um 0,1 Prozentpunkte niedrigerem Wachstum ausgegangen. Im Jahresabstand betrug das Wirtschaftswachstum im 1. Quartal satte 3,5 Prozent.
Mit den jüngsten Zahlen liegt Österreich deutlich besser als die Euro-Zone, die im 1. Quartal um 0,6 Prozent zulegte.
Getragen wird das Wachstum in Österreich derzeit von drei Säulen: Der Sachgüterproduktion, der Bauwirtschaft, und generell von der Investitionsbereitschaft aller Unternehmen.
Die Sachgüterproduktion vermeldet laut Wifo derzeit den höchsten Auftragsstand seit 1990, die Baukonjunktur läuft weiterhin rege und die gute Absatzlage veranlasst die Unternehmen derzeit dazu, in Erweiterungen zu investieren. Auch die Exporte laufen weiterhin gut, wie schon seit Jahren. Die besonders starken Wachstumsraten der Vergangenheit können aber nicht mehr erreicht werden. Laut Wifo-Experten Markus Scheiblecker ist es "ungewöhnlich", dass ein Aufschwung so lange von Exporten getragen wird.
Nachfrage schwach
Die Schwachstelle in der heimischen Konjunktur bleibt die Nachfrage. Sie wächst im Vergleich mit dem Vorquartal nur um 0,3 Prozent und liegt damit um zwei Drittel unter dem gesamtwirtschaftlichen Wachstum. Allerdings werden die Zahlen etwas durch die geringere Nachfrage nach Brennstoffen gedrückt, weil der Winter sehr mild war. Der Einzelhandel verzeichnet hingegen besonders gute Absatzzahlen.
Die gute Konjunktur hinterlässt nun auch Spuren auf dem Arbeitsmarkt. Die Zahl der Arbeitslosen fällt im Vergleich mit dem Vorjahr um 6,6 Prozent auf 197.800. Nach nationaler Berechnungsmethode lag die Arbeitslosigkeit zuletzt bei 6,8 Prozent; nach EU-Berechnungsmethode bei 4,4 Prozent.