"Ordnung in die Szene bringen" soll endlich ein Kollektivvertrag, der derzeit von der Berufsgemeinschaft der Arbeitgeber in Gesundheits- und Sozialberufen (BAGS) mit der Gewerkschaft der | Privatangestellten (GPA), Handel, Transport und Verkehr (HTV) sowie Hotel, Gastgewerbe und persönliche Dienste (HGPD) ausverhandelt wird.
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"In Wirklichkeit herrscht in Österreich ein Wildwuchs" bei den Pflegeberufen, meint der Sozialwissenschafter und Präsident der Volkshilfe Österreich, Josef Weidenholzer, gegenüber der "Wiener
Zeitung". Also hat man in der Volkshilfe, die mit mehr als 4.000 Mitarbeitern einer der größten Arbeitgeber (nicht nur) im Sozialbereich ist, einen Kollektivvertrag ventiliert. Bisher gab es
lediglich Betriebsvereinbarungen.
Ziel ist ein österreichweit gültiger Rahmenvertrag, der vergleichbare Qualitäten innerhalb der Berufsbilder sicherstellen soll. "Wir wollen uns nicht niederkonkurrieren, sondern einen fairen
Wettbewerb", so BAGS-Vorstand und Chefverhandler Weidenholzer. Die drei Fachgruppen Gesundheits- und Sozialberufe, Behindertenbetreuung sowie Kinder- und Jugendwohlfahrt arbeiten derzeit an einer
Lösung in der Frage der Arbeitszeit. Angestrebt wird eine größtmögliche Flexibilität; Kranke gibt es schließlich auch am Wochenende. Höhere Eintrittsgehälter mit einer flacher ansteigenden Kurve
sollen auch älteren Arbeitnehmern eine Erwerbsmöglichkeit bis zum Pensionsalter bieten.
Fragen wie Kinderbetreuung oder Krankenpflege sind den Ländern in 15a-Verträgen mit dem Bund übertragen. "Kurios" sei es, daß es eines Staatsvertrags bedarf, "um zu sagen, wohin die Entwicklung gehen
soll", meint der Koordinator der KV-Verhandlungen und Volkshilfe-Geschäftsführer, Peter Reicher. Für Veränderungen nicht zuletzt auf europäischer Ebene will man jedenfalls gerüstet sein.
Die BAGS umfaßt 124 Profit- und Non-Profit-Organisationen (mit Ausnahme der kirchlichen Caritas und Diakonie). Die KV-Verhandlungen könnten bis Jahresende abgeschlossen sein.