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Einzelne Taten kann man als Politiker nicht verhindern, meint Integrationsstadträtin Sandra Frauenberger.
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Wien. Integrationsstadträtin Sandra Frauenberger sprach mit der "Wiener Zeitung" über den Umgang mit Fundamentalismus in der Stadt.
"Wiener Zeitung": Was kann die Stadtregierung gegen Rassismus à la Pegida tun?Sandra Frauenberger: Die Wiener Stadtregierung hat eine klare politische Haltung: Rassismus und jede Form von Diskriminierung haben in Wien keinen Platz. Dieses Bekenntnis gilt es, aktiv in die breite Öffentlichkeit zu tragen. Aufklärung und die Entkräftung von Vorurteilen baut Ängste ab und ist damit das beste Mittel gegen Rassismus. So soll zum Beispiel unser Plakatwettbewerb Fremdenfeindlichkeit und Zivilcourage öffentlich thematisieren und er soll auch zur Sensibilisierung beitragen. Als Politikerin kann ich einzelne Taten nicht verhindern, aber ich möchte alle auffordern, gemeinsam dagegenzuhalten.
Es wird vermehrt über Übergriffe auf Muslime berichtet, was gedenkt die Politik dagegen tun?
Jeder Übergriff ist einer zu viel und auf das Schärfste zu verurteilen. In der aktuellen Diskussion ist es wichtig, Seite an Seite zu stehen und all jenen die rote Karte zu zeigen, die versuchen, einen Keil in unsere Gesellschaft zu treiben. Die überwältigende Mehrheit der Wienerinnen und Wiener - egal welcher Religionszugehörigkeit - möchte friedlich und respektvoll miteinander leben. Islamophoben Parolen gefährden das Miteinander, wir müssen ihnen deshalb eine Absage erteilen.
Wien hat sich zur Menschenrechtsstadt deklariert, ändert das etwas an der Diskussion?
Als Menschrechtsstadt setzen wir bei jedem Thema die Menschenrechtsbrille auf und versuchen einen Gesamtüberblick zu behalten. In der aktuellen Diskussion bedeutete das verstärkt auf Rassismus und Islamfeindlichkeit zu achten, natürlich hat aber auch Antisemitismus, Sexismus oder Homo- und Transphobie keinen Platz in Wien. Eine Menschenrechtsstadt setzt sich gegen jede Form der Diskriminierung ein.