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Wintertourismus nähert sich dem Vorkrisenniveau

Von Rosa Eder-Kornfeld

Wirtschaft

Neuschnee als Booster für Buchungen: Kurzfristig sind noch Quartiere zu haben.


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Mitte Jänner kommt wieder Schnee. Davon ist Mathias Schattleitner, Geschäftsführer des Tourismusverbands Schladming-Dachstein, überzeugt. "Geht es nach unseren Bauernregeln, sollte es rund um den 20. Jänner soweit sein", sagt der Steirer im Gespräch mit der "Wiener Zeitung". Nach alter Überlieferung schneit es 100 Tage nach dem ersten Frost. "Plus/minus ein paar Tage hat es immer noch gestimmt", so Schattleitner.

Trotz des derzeitigen Schneemangels seien die Pistenbedingungen in der Region trotzdem sehr gut, die Urlaubsgäste seien "wirklich happy". Nach den Weihnachtsferien sei man bei Weitem noch nicht ausgebucht: "Es gibt noch in jeder Kategorie Zimmer."

Wieder ohne FFP2-Maskein der Seilbahn

In der Wintersaison 2021/2022 trat zwar ein gewaltiger Nachholeffekt ein, das Vorkrisenniveau von 73 Millionen Nächtigungen wurde aber bei Weitem nicht erreicht. Zur Erinnerung: Wegen des staatlich verordneten Corona-Lockdowns stand der Tourismus ab 4. April 2020 still. Ende Mai durfte unter strengen Auflagen wieder geöffnet werden, bis Ende Oktober 2020 im Zuge des zweiten Lockdowns die Beherbergung von Touristen erneut untersagt wurde. In der Wintersaison 2020/2021 wurden nur 6 Millionen Übernachtungen gezählt.

2021/2022 hielt Omikron die Branche in Atem. Echte Wintersportfans ließen sich aber von 2G-Regel und FFP2-Masken-Pflicht in der Seilbahn nicht abschrecken: 53 Millionen Mal wurde in dieser Saison in Österreich genächtigt. 39,8 Millionen Übernachtungen entfielen auf ausländische Gäste, davon 20 Millionen auf Deutsche, die durchschnittlich 4,4 Nächte blieben. Auf Platz 2 lagen die Niederländer mit 5,6 Millionen Nächtigungen und einer Aufenthaltsdauer von im Schnitt 5,6 Nächten.

Für die laufende Saison herrscht Zuversicht

Für das laufende Winterhalbjahr ist man zuversichtlich. Tirol liegt bei Nächtigungen und Buchungen mit Stand Ende Dezember sogar bereits auf demselben Niveau wie in der Saison 2018/2019, sagte Karin Seiler, Geschäftsführerin der Tirol Werbung zur Apa. Trotz der derzeit prekären Schneelage sieht sie gute Chancen, am Ende der Saison nur knapp unter dem Vor-Corona-Niveau zu bilanzieren.

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Ein richtiger Wintereinbruch mit Neuschnee wäre allen Touristikern recht, denn er kurbelt die Zimmernachfrage an. Die Branche hat sich mittlerweile auch daran gewöhnt, dass immer kurzfristiger gebucht wird. Von Stornierungen wegen Schneemangels hat Florian Neuner, Pressesprecher der Tirol Werbung, noch nichts gehört. Die Schneelage in Tirol sei sehr unterschiedlich. "Wir haben Skigebiete von 500 Metern bis über 3.000 Meter hinauf", sagt er. Gerade in tieferen Lagen musste sehr viel beschneit werden: "Die Skigebiete geben ihr bestes, um einen möglichst guten und sicheren Skilauf zu ermöglichen." Zuletzt hatte es österreichweit eine Reihe von teils tödlichen Skiunfällen gegeben.

Die tiefer gelegenen niederösterreichischen Skigebiete setzen wegen des Schneemangels auf alternative Angebote. So ist in St. Corona am Wechsel noch bis Sonntag auch die Sommerrodelbahn in Betrieb. Einige Sessellifte bieten die Beförderung von Fußgängern an.