Ist Skifahren ein teurer Spaß? - "Auf alle Fälle", ist Eva Kolber vom Verein für Konsumenteninformation (VKI) überzeugt. Vor allem Familien mit Kindern müssen für den Skiurlaub teilweise tief in die Tasche greifen.
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Ein bedeutender Kostenfaktor ist etwa die Liftkarte. In einem Test vom vergangenen Dezember hat der VKI rund 50 österreichische Skigebiete einem Preisvergleich unterzogen und ist dabei von Region zu Region zu unterSkiedlichen Ergebnissen gekommen. So reicht der Preis für eine Tageskarte für Erwachsene von 16 Euro (Forsteralm in Niederösterreich, 7 Lifte) bis zu 38,50 Euro (Arlberg, 33 Lifte). Kinder zahlen für einen Skitag auf der Forsteralm bzw. in den steirischen Hohentauern (5 Lifte) 10 Euro, im Ötztal (43 Lifte) 24 Euro.
Für Alleinreisende oder Paare ist der Skiurlaub weniger kostenintensiv als für Familien, aber "sobald Kinder ins Spiel kommen, wird's teuer", meint Kolber. Etwa wenn die Kleinen einen Skikurs besuchen. "Und auf den Hütten gibt's zum Teil 'tolle' Preise für Skiwasser und Pommes Frites mit Ketchup", erzählt die Konsumentenschützerin.
"In Österreich gibt es für jede Brieftasche das richtige Angebot", kommentiert Christa Lausenhammer von der Österreich Werbung oft geäußerte Vorwürfe, Skifahren sei in Österreich zu teuer. Heimische Skigebiete seien nicht teurer als jene in der Schweiz und Südtirol. Der Vergleich mit Tschechien hinke, da es erhebliche UnterSkiede bei Angebot und Qualitätsstandard gebe.
Kinder kosten
"Das ist schon ein teurer Spaß", berichtet die Wienerin Brigitte Karl, Mutter eines 7-Jährigen, aus ihrer eigenen Erfahrung. Ihrer Ansicht nach können sich einkommensschwache Familien einen Skiurlaub kaum leisten. Skikurs, Mittagsbetreuung und Liftkarte ihres Sohnes kostet die Familie 270 Euro pro Woche. "Wenn man sich nun vorstellt, ein zweites Kind zu haben und die Kosten für die Erwachsenen dazuzählt, ist das nicht ganz billig", meint sie. Als "Horror" bezeichnet Evelyn Binder aus Krems die Kosten für den Skiurlaub - "vor allem mit Kindern". In der Hauptferienzeit seien die Preise viel höher als in der Nebensaison. "Dazu kommen Eintritte ins Hallenbad und das Essen: Meine beiden Kinder sind 8 und 10 Jahre alt und begnügen sich nicht mehr mit einem Wurstsemmerl. Getränke, Eiernockerl und Kinderschnitzerl gehen g'scheit ins Geld." Der Wiener Franz Plank, der heuer außerhalb der Hauptferienzeit in Großarl urlaubt, kritisiert, dass sich manche Skigebiete zusammenschließen und dann die Preise anheben. Als Skifahrer könne man aber meist nicht das ganze Angebot nutzen.
Tipps vom VKI und der AK
"Für Familien sind Appartements am kostenschonendsten", sagt Kolber. Allerdings seien in bekannten, großen Skigebieten die Lebensmittelpreise höher als in Restösterreich. Die Arbeiterkammer (AK) Oberösterreich rät, auf Aktions- und FamilienSkitage zu achten. Der VKI empfiehlt, die Skiausrüstung auszuborgen, denn "mehr als ein, zwei Wochen im Jahr fährt der Durchschnittsösterreicher nicht", meint Kolber. "Außerdem kommt man preislich gut weg und fährt jedes Jahr das neueste Modell." Im Allgemeinen sei ein Winterurlaub sicher teurer als ein Sommerurlaub: "Etwas Adäquates zu einem All-inclusive-Angebot findet man im Winter nicht." http://www.konsument.at