Zum Hauptinhalt springen

"Wir jammern auf hohem Niveau"

Von Petra Medek

Wirtschaft

2001 ist der österreichische Biermarkt wieder um rund 2% geschrumpft. Der Pro-Kopf-Verbrauch sank von 107,7 Liter (2000) auf unter 107 Liter im Jahr 2001, dürfte in den nächsten Jahren weiter fallen und sich bei rund 100 Liter einpendeln, schätzt der Vorstand der Brau Union Österreich (BUÖ).


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 22 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

"Wir jammern auf hohem Niveau", meinte Vorstandsmitglied Johann Sulzberger am Donnerstag im Rahmen der Jahrespressekonferenz. Denn im europäischen Vergleich finde sich Österreich beim Bier-pro-Kopf-Verbrauch an vierter Stelle.

Ihren "Ausstoßanteil" hat Marktführer Brau Union 2001 um 0,7% verringert. Im Handel ging der Marktanteil der Brau Union Österreich von 57,4 auf 56,8% zurück. Außerdem hätten die Terroranschläge im September in den USA den österreichischen Bierverkauf stark getroffen. Mit einem Minus von 15% wurde der stärkste Absatzrückgang eines Monats der letzten 30 Jahren verbucht.

Trotz des schrumpfenden Marktes und einer Erhöhung der Materialpreise, die sich 2001 auf rund 5% belief und heuer weitere 3% ausmachen soll, werde die Brau Union die Bierpreise heuer nicht anheben. "Im ersten Jahr der Euro-Einführung ist das nicht sinnvoll, auch wenn es notwendig wäre", meint BUÖ-Vorstandssprecher Markus Liebl.

Die vier absatzstärksten Biermarken im Lebensmittelhandel waren im vergangenen Jahr Gösser, Zipfer, Schwechater und Puntigamer. Laut ACNielsen-Erhebungen stammten auch die imagestärksten Marken aus der BUÖ: Gösser (93% Bekanntheit) vor Zipfer und Kaiser.

Der Gesamtumsatz der BUÖ stieg 2001 gegenüber dem Jahr davor von 563 auf 572 Mill. Euro (7,9 Mrd. Schilling), das entspricht einem Plus von 1,5%. Die Getränkeerlöse im Inland stiegen von 514 auf 524 Mill. Euro. Die Brau Union wurde jedoch im Herbst des vergangenen Jahres umstrukturiert, was die Kennzahlen nur bedingt vergleichbar macht.

Ab Mitte März will die Brau Union ein Online-Bestellservice verwirklichen. In den nächsten drei Jahren sollen rund 5% der Kunden davon Gebrauch machen, so Liebl. Die Investitionen dafür belaufen sich auf 0,5 Mill. Euro.