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Unbeirrbar und unverwechselbar: Sonnentor-Chef Johannes Gutmann.
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Wien. Seine Markenzeichen verraten ihn auf einen Blick: Lederhose mit Hosenträgern und rote Brille, rote Waldviertler Schuhe: Johannes Gutmann, Geschäftsführer der 1988 gegründeten Bio-Kräuterfirma Sonnentor, ist nach Wien angereist, um sein Buch "Gut geht anders" vorzustellen und als Gast in einer Talkshow aufzutreten. Dabei wird über Lebenskonzepte und das Streben nach Glück diskutiert - und über Burnout.
Den kennt der ehemalige Waldviertler Bauernsohn nicht. Seit 25 Jahren geht er unbeirrt und konsequent seinen Weg. Empfindet der "Öko-Spinner" von einst - "1988 hat sich kein Mensch für Bio interessiert" - eigentlich Schadenfreude gegenüber seinen Kritikern von damals? "Überhaupt nicht", winkt der mehrfach ausgezeichnete Unternehmer ab. Er denkt lieber darüber nach, was er abseits des Verkaufs von Gewürzen, Kräutern und Tees noch alles Gutes tun kann. Im Frühjahr 2014 will er am Firmenstandort in Sprögnitz bei Zwettl seine Sonnentor-Akademie, die auch einen Betriebskindergarten namens "Energiereich" beherbergen wird, eröffnen. Und ein Ü60-Party-Bauernhof für ältere Menschen schwebt ihm vor, die dann den Kindern vom "Energiereich" beibringen, wie sie mit der Natur umgehen sollen.
"Wir sind kein internationaler Konzern, sondern eine weltumspannende Familie", betont Gutmann. Das Geschäft brummt. Zuletzt setzte der Bio-Profi mit Produkten der Marke Sonnentor, die so klingende Namen wie "Sonnenkuss", "Zaubertrunk" oder "Weißer Kraftschöpfer" haben, 25 Millionen Euro um. Die Exportquote beträgt 75 Prozent, die Ware geht bis Russland und Japan.
In Sprögnitz arbeiten 170 Mitarbeiter, in der tschechischen Tochterfirma noch einmal 75. Das gute Betriebsklima hat sich herumgesprochen. Zu Mittag gibt es in Sprögnitz für die Belegschaft bodenständige Küche, die schmeckt "wie von der Mama" - kein Wunder, dass Gutmann rund 200 Blindbewerbungen pro Jahr erhält.