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Das Wissen der Menschheit verdoppelt sich immer schneller. Das Hirn des Einzelnen als Speicher aller lebensnotwendigen Informationen hat schon vor vielen Generationen ausgesorgt. Wissen wurde fein säuberlich sortiert und ausgelagert. Nach Steintafeln vorzugsweise in Bücher. Mit dem Ziel, das Hirn frei zu bekommen für neues Wissen. Und davon gibt es mehr als genug.
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Auf das Buch folgt nun die Digitalisierung. Nicht nur die von neuen Erkenntnissen, auch bestehende - wie der gesamte Bestand der Nationalbibliothek - werden nach und nach elektronisch erfasst. Und in einem gut geschützten digitalen Speicher bewahrt. Jederzeit abrufbar, jederzeit zugänglich.
Aus den Erfahrungen der Anfänge des digitalen Zeitalters haben die Archivare offenbar gelernt. Das Schicksal der ersten Generation von Disketten, für die kaum noch jemand ein Lesegerät besitzt, war vielen eine Lehre. Denn Information kann noch so gut geschützt sein - wenn man sie nicht mehr lesen kann, wird sie unnütz. Und gibt wie eine ausgestorbene Sprache mehr Rätsel auf als Erkenntnis zu liefern. Wichtiger als das mittlerweile unüberschaubar gewordene Wissen selbst bleibt das Wissen darüber, wie man es abrufen, dekodieren und lebendig machen kann.
Sonst steht die Menschheit irgendwann vor kryptischen digitalen Hieroglyphen aus den Zahlen 1 und 0.
Siehe auch:Der digitale Luther im Wohnzimmer