)
Im Grenzgebiet zwischen den USA und Mexiko sind nach Angaben der Behörden Fälle von Schweinegrippe aufgetaucht, bei denen eine Behandlung mit dem Medikament Tamiflu unwirksam war.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 15 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
In der Stadt El Paso und in der Nähe von McAllen im US-Bundesstaat Texas seien einige Fälle von Tamiflu-Resistenz festgestellt worden, erklärte am Montag die Chefin der Panamerikanischen Gesundheitsorganisation (PAHO), Maria Teresa Cerqueira, bei einer Konferenz im kalifornischen La Jolla.
Die Resistenzen seien bei Infizierten festgestellt worden, die regelmäßig die Grenze zwischen Mexiko und den USA überquerten und die sich selbst mit Tamiflu behandelt hätten, sagte Cerqueira. Das vom Pharmakonzern Roche hergestellte Medikament ist derzeit das wichtigste zur Behandlung der Schweinegrippe eingesetzte Mittel, da ein spezieller Impfstoff noch nicht existiert.
In den USA gibt es Tamiflu nur auf Rezept, in Mexiko ist es frei verkäuflich. Wenn das antivirale Medikament schon "beim ersten Niesen" eingenommen werde, sei es unwirksam, wenn es wirklich benötigt werde, warnte Cerqueira.
Bereits in Juli war in Kanada ein Fall von Tamiflu-Resistenz beobachtet worden, auch in Dänemark, Japan und Hongkong erwiesen sich Stämme des Virus' A (H1N1) bereits als unempfindlich gegen das Medikament.
Roche hatte nach klinischen Tests angekündigt, dass mit einer Resistenzrate von etwa 0,5 Prozent zu rechnen sei. Dabei geht man allerdings von den bekannten Virusstämmen aus. Bei weiterer Ausbreitung kann es jedoch zu Mutationen kommen. (APA)