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Wien. Die Zukunft des angeschlagenen Computerhändlers DiTech ist noch immer ungewiss: Am Mittwoch führte DiTech-Gründer Damian Izdebski weitere Gespräche zum Einstieg eines Investors, sagte DiTech-Sprecher Mario Gündl. Ob es neben dem deutschen Finanzinvestor mit Wurzeln in Polen weitere Interessenten gebe, wollte er nicht kommentieren.
Eine Entscheidung über die Zukunft des Wiener Unternehmens wird für heute, Donnerstag, erwartet, so Gündl: "Spätestens am Freitag wird ein Sanierungs- oder ein Konkursverfahren beantragt." Izdebski hatte bereits vergangenen Montag in einem offenen Brief auf dem Firmen-Blog bekanntgegeben, dass DiTech saniert werden müsse. Die Anmeldung des Verfahrens beim Handelsgericht Wien wurde aber bereits mehrmals verschoben, weil man auf die Zusage eines Investors für eine Sanierung hofft.
Info-Seite für Mitarbeiter
DiTech-Kunden warten seit Wochen auf bestellte Ware, auch Gutscheine werden derzeit nicht eingelöst. "Ich hoffe wirklich, dass DiTech weitergeführt wird, denn ich habe noch 600 Euro Gutscheine bei euch", schreibt ein Nutzer in der Facebook-Gruppe "Wir brauchen DiTech".
Auch für die Mitarbeiter heißt es zittern: 60 bis 80 der 255 Beschäftigten müssten gehen, teilte Izdebski in dem offenen Brief mit. Zudem sollen einige der aktuell 22 Filialen in Österreich geschlossen werden. Die Gewerkschaft GPA-djp und die Arbeiterkammer haben auf www.gpa-djp.at/ditech eine Informationsseite für DiTech-Beschäftigte eingerichtet.
Damian Izdebski und seine Frau Aleksandra haben DiTech 1999 in Wien gegründet. Die erste Version des Onlineshops hat Izdebski 2000 selbst, mit Unterstützung eines Freundes, programmiert. Zuletzt sorgte der Internetshop für 30 Prozent des Umsatzes. Zwischen 2005 und 2012 verfünffachte sich der Umsatz auf 120 Millionen Euro. Allerdings hat die kräftige Expansion, gepaart mit hohen Fixkosten und sinkenden Margen, zu hohen Verlusten geführt.