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Wirtschaft bremst leicht ab

Von Harald Waiglein

Wirtschaft

Eurostat legt Daten für das dritte Quartal 2006 vor. | Österreich mit dritthöchstem Wachstum der EU. | Wien/Luxemburg. Noch brummt der Konjunkturmotor in der EU; allerdings nicht mehr so laut wie in den vergangenen sechs Monaten. Das geht aus den aktuellesten Zahlen hervor, die die Konjunkturforschung zu bieten hat: Die europäische Statistikbehörde Eurostat hat am Dienstag für eine Vielzahl der EU-Mitgliedsstaaten die Wachstumsraten des Brutto-Inlandsproduktes (BIP) im dritten Quartal 2006 (Juli-September) veröffentlicht.


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Während sich in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und Italien die Konjunktur deutlich abschwächte, blieb sie in Griechenland, Spanien, Österreich und Großbritannien stark. In Deutschland, das rund ein Drittel der Wirtschaftsleistung der Eurozone erbringt und damit die größte Volkswirtschaft Europas ist, kommt es zwischen dem zweiten und dem dritten Quartal zu einer Halbierung der Wachstumsrate gegenüber dem Vorquartal. Dasselbe gilt für Italien, das mit rund 15 Prozent Anteil an der Wirtschaftsleistung der Eurozone deren drittgrößte Volkswirtschaft ist; und für die Niederlande, die rund 6 Prozent zum BIP der Eurozone beisteuern.

Französische Wirtschaft mit Nullwachstum

Noch schlechter sieht es im dritten Quartal in Frankreich aus, mit 22 Prozent Anteil die zweitwichtigste Volkswirtschaft der Eurozone. Die französische Wirtschaft stagniert, nachdem sie noch im zweiten Quartal ein kräftiges Wachstum von 1,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal verbuchen konnte. Dieser Einbruch ist stärker als von den meisten Ökonomen erwartet; einige nehmen das Wort "dramatisch" in den Mund. Die Franzosen dürften, stärker als die anderen EU-Mitglieder, von der deutlichen Abschwächung der US-Wirtschaft in den letzten Monaten betroffen sein.

Rein von den Zahlen ist Griechenland das derzeit am stärksten wachsende Land der Eurozone. Allerdings sind die griechischen Daten mit Vorsicht zu genießen: Erst vor kurzem kam es zu einer Änderung der Erhebungsmethode, was die Wertschöpfung in einigen Wirtschaftsbereichen deutlich aufgewertet hat. Dennoch gibt es keinen Zweifel, dass die griechische Konjunktur derzeit gut läuft.

Spanien ist jenes Land, das am längsten kontinuierlich hohe Wachstumsraten vorweisen kann. Auch im dritten Quartal zeigt das Land keinerlei Anzeichen einer Abschwächung. Gegenüber dem Vorjahr beträgt das Wachstum 3,8 Prozent.

Mit 3,3 Prozent Wachstum im Jahresabstand liegt Österreich derzeit an dritter Stelle in der EU. Gegenüber dem Vorquartal bleibt das Wachstum bei 0,9 Prozent - genauso hoch wie in Spanien.