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Wirtschaft und Unis sollen kooperieren

Von Barbara Ottawa

Wissen

Die Universitäten müssen die Schnittstellen zur Wirtschaft besser nutzen, war das Fazit der Pressekonferenz der Industriellenvereinigung (IV) am Montag.


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Die Teilnehmer bekräftigten die Unterstützung des Reformvorschlages wenn auch noch einige Punkte zu klären seien, so Lorenz Fritz, Generalsekretär der IV. Einer davon ist die Sicherstellung der Reform im Falle einer Regierungsänderung, etwa durch die gesetzliche Festschreibung eines Gremiums für die Übergangsphase. "Die österreichischen Universitäten sind ohnedies gut", bekräftigte der Generaldirektor der Siemens AG Österreich, Albert Hochleitner gleich zu Beginn. "Aber es besteht Handlungsbedarf."

Die Universitäten müssten sich mehr auf die Wirtschaftlichkeit der Studien orientieren. Auch die Grundlagenforschung müsse teilweise mehr mit der angewandten Forschung koordiniert werden. "Grundlagenforschung ist jedoch auch sehr wichtig", betonte Hochleitner. "Es wird kein Studium, nur weil es im internationalen Vergleich nicht Spitzenklasse ist, zugesperrt", bestätigt Fritz. Für die geisteswissenschaftlichen Fächer müssten natürlich andere Maßstäbe als für technische und wirtschaftliche Studienrichtungen angelegt werden, erläutert Hochleitner auf Anfrage der "Wiener Zeitung". Diese Fakultäten sollten jedoch darüber nachdenken, welche Forschungsstränge zielführend und wichtig seien, meint Fritz.

Über die Skepsis, die manche Professoren dem Gesetzesentwurf entgegenbringen, zeigten sich die Vertreter der IV "traurig". Die Universitätsreform sei "absolut richtig", so Hochleitner. Erst vor Kurzem habe Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (V) neue Gelder für Professorenstellen an den Universitäten bewilligt, auch die Globalbudgets für die nächsten Jahre würden den größten Teil der anfallenden Kosten decken.

Die Reform der Unis müsse auch nach einer politischen Wende gesichert sein. Fritz schlug deshalb die gesetzliche Festschreibung der Reformgremien für die erste Übergangsphase vor. Außerdem brauche die Ministerin einen neuen Beirat, zur Verwaltung der autonomen Universitätslandschaft. Die IV könnte sich hier einen Wissenschaftsrat ähnlich wie in Deutschland vorstellen. Auch die Professoren-Konferenz hatte sich für die Schaffung eines solchen Gremiums ausgesprochen.