![Eine Illustration einer Frau mit Kopftuch.](https://media.wienerzeitung.at/f/216981/2500x1875/a87666ab3f/wz_podcast_header_fatima_storer.jpg/m/384x288/filters:quality(50))
Die 128 Fachverbände sollen auf 80 schrumpfen. | Dadurch sollen etwa 15 Mio. Euro eingespart werden. | Wien. Die Wirtschaftskammer (WKÖ) muss österreichweit zum zweiten Mal eine Reform über sich ergehen lassen. Die erste, die 2000 gestartet wurde, führte wegen der Reduktion der Mitgliedsbeiträge zu einem großen Aderlass an Personal, dies gesteht WKÖ-Vizepräsident und Industrievertreter Richard Schenz ein.
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#Wieder Schlankheitskur
Die Reform war aufgrund des Drucks der Industrie und großen Handelsketten zustande gekommen, weil diese nicht länger den vollen Mitgliedsbeitrag zahlen wollten. Damals wurden die Kosten um 154 Mio. Euro - oder die Kammerumlage um 30 Prozent - gesenkt. Die Industrie ist mit dem neuerlichen Schritt ebenso zufrieden wie mit dem ersten. Auch, wenn diesmal auch nur ein Zehntel, 15 Mio. Euro, eingespart werden soll. Geplant ist eine Schrumpfung der 128 Fachverbände auf rund 80. Es wird zu Zusammenlegungen kommen, erklärt WKÖ-Generalsekretärin Anna Maria Hochhauser im Gespräch mit der "Wiener Zeitung". So werden sich Fachverbände mit weniger als 1500 Mitgliedern Verbündete suchen müssen. Auch wenn die Finanzierung nicht mehr gewährleistet werden kann, muss sich die Interessensvertretung anderswo anhängen.
Wieviele Kammer-Jobs die zweite Reformetappe kosten wird, kann WKÖ-Chef Christoph Leitl nicht beziffern. Er beschwichtigt jedoch: Es werde zu keinen Kündigungen kommen, sondern beim "natürlichen Abgang" bleiben. WKÖ-Vize Christoph Matznetter spricht von einer Schlankheitskur.
Einig ist sich das gesamte Präsidium bei seiner Kritik an der Bundesbeschaffungsagentur, durch die alle Einkäufe des Bundes zentral abgewickelt werden sollen. Kleinere Unternehmen seien nämlich von den Ausschreibungen weitgehend ausgeschlossen. "Eine Zentralbehörde erinnert an den Kommunismus und ist nicht mehr zeitgemäß," beanstandet Matznetter.