**Stockholm. Der diesjährige Wirtschafts-Nobelpreis geht an den US-Forscher Paul Krugman. Er sei "tief bewegt", so der frisch gebackene Wirtschaftsnobelpreisträger Paul Krugman in einer ersten telefonischen Reaktion. Über die derzeitige internationale Banken- und Finanzkrise meinte Krugman: "Sie ist furchterregend. Ich freue mich, dass die Politiker endlich anfangen, vernünftig zu handeln." Er habe es bis vor kurzem nicht für möglich gehalten, dass die Welt sich wie jetzt am Rande einer großen Depression bewegen könne.
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Der 55-Jährige Professor an der Princeton-Universität in New York gilt als scharfer Kritiker der marktwirtschaftlichen Politik von US-Präsident George W. Bush. Krugman wurde seit mehreren Jahren als aussichtsreicher Anwärter auf den Preis gehandelt.
Krugman erhält den Nobelpreis für seine "Handels- und Standortanalysen", insbesondere die Erforschung der wirtschaftlichen Bedingungen und Folgen der weltweiten Verstädterung.
Krugman ist Professor an der Universität Princeton. Einem breiteren Publikum wurde Krugman durch seine wöchentlichen Kolumnen in der "New York Times" bekannt, in denen er die Politik der Bush-Regierung massiv angriff. Es ist bereits das neunte Mal in Folge, dass der Wirtschaftsnobelpreis in die USA geht.
Im vergangenen Jahr erhielten die Amerikaner Leonid Hurwicz, Eric Maskin und Roger Myerson den Wirtschaftsnobelpreis für ihre Forschungen zu den Gesetzmäßigkeiten optimaler Mechanismen, mit denen bestimmte wirtschaftspolitische Ziele wie privater Gewinn oder auch sozialer Wohlstand erreicht werden sollen.
Der Preis ist mit umgerechnet rund 1,04 Millionen Euro dotiert. Die Preisverleihung findet am 10. Dezember in der schwedischen Hauptstadt Stockholm statt. Die Auszeichnung geht nicht direkt auf das Testament des 1896 verstorbenen Preisstifters zurück, sondern wurde 1968 von der Schwedischen Reichsbank "im Gedenken an Alfred Nobel" geschaffen. Der Preis soll den wissenschaftlichen Einsatz zugunsten der Menschheit fördern. (APA)
Der Nobelpreis