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Wirtschaftsnobelpreis 2010 für Marktanalysten

Von WZ Online

Wirtschaft

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Wie das Nobelkomitee in Stockholm mitteilte, geht der Wirtschaftsnobelpreis 2010 an Peter A. Diamond, Dale T. Mortensen und Christopher A. Pissarides. Die drei Wirtschaftswissenschafter erhalten den Preis für ihre Arbeiten zum Thema Märkte und Kosten für den Ausgleich von Angebot und Nachfrage.

Die drei ausgezeichneten Wissenschafter haben ein Modell zur Marktanalyse entwickelt, das insbesondere am Arbeitsmarkt eingesetzt wird, so die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften in ihrer Begründung. Das nach Diamond, Mortensen und Pissarides benannte "DMP-Modell" helfe beim Verständnis der Funktionsweise des Arbeitsmarkts. Unter anderem gehe es darum, warum es gleichzeitig eine hohe Zahl von Arbeitslosen bei starker Nachfrage nach Arbeitskraft geben könne. Die Theorie könne aber auch für andere Märkte wie Geldmärkte oder den Immobilienmarkt angewandt werden.

Der US-Bürger Peter A. Diamond, geboren 1940 in New York City, ist als Ökonomieprofessor am Massachusetts Institute of Technology (MIT) tätig. Dale T. Mortensen, ebenfalls US-Bürger und geboren 1939 in Enterprise in Oregon, arbeitet als Professor an der Northwestern Universität in Evanston in Illinois. Der britische und zypriotische Staatsbürger Christopher A. Pissarides, geboren 1948 in Nikosia auf Zypern, ist Professor an der London School of Economics and Political Science in Großbritannien.

Überrascht

Pissarides sagte in einem Telefonat mit der Schwedischen Akademie kurz nach der Bekanntgabe, er sei über die Zuerkennung des Preises "ziemlich überrascht und sehr froh". Er teilt sich die Dotierung von umgerechnet 1,1 Mio. Euro (zehn Mio. Kronen) mit seinen beiden US-Kollegen. "An das Geld habe ich überhaupt noch nicht gedacht", sagte Pissarides auf die Frage, was er mit dem Preisgeld machen will.

Der Wirtschafts-Nobelpreis wird erst seit 1969 "im Gedenken an Alfred Nobel" vergeben. Der Nobelpreis-Stifter hatte die Ökonomie nicht zu den von ihm gestifteten Preisen gezählt. Der Preis ist zudem umstritten, weil bisher weit überwiegend Wissenschafter aus Instituten in den USA ausgezeichnet worden sind.