Eine Bibliothek ist für viele Menschen ein Ort, in dem eine Fülle von Wissen angehäuft ist, sich jedoch nur mühsam extrahieren lässt. Bibliothekare hatten dabei seit jeher die Aufgabe, dieses Wissen zu verwalten und den Wissbegierigen zu helfen. In einer Zeit, in der die Informationsfülle und vor allem die Zugänglichkeit enorm zugenommen hat, ist es mehr denn je wichtig, Personen zu haben, die die Informationen sortieren und filtern, aber auch richtig "verpacken". So werden aus Bibliothekaren so genannte Wissensmanager.
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An der Donau-Universität Krems etwa wird bereits seit 1998 ein berufsbegleitender Universitätslehrgang für den Bereich des Informationsmanagements angeboten, der auch Wirtschafts- und Managementqualifikationen vermittelt.
Lehrgangsinhalte sind Recherche-Techniken und -Strategien sowie die Vermittlung von Kenntnissen im Bereich der Archivierung, Erschließung und benutzergerechten Darstellung von Informationen. Darüber hinaus gehören moderne Informationsmanagement-Hilfsmittel wie interne Netzwerke (Intranet)- und Lösungen für die Verwaltung von Inhalten sowie das Bibliothekswesen als zentraler Bereich des Informationsmanagements zum Lehrprogramm.
"Künftig werden wesentlich mehr Bibliothekare in der Privatwirtschaft beschäftigt sein", meint dazu Birgit Dankert von der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (Fachbereich Bibliothek und Information) in Hamburg. "Das Wissen ist so stark kumuliert, dass Unternehmen es nicht länger nebenher verwalten können". Damit kommt es zu einer Erweiterung und Adaptierung des traditionellen Berufsbildes des Bibliothekars. Schlüsselqualifikationen wie Organisationsfähigkeit, Know-how in Öffentlichkeitsarbeit und Marketing, EDV-Kenntnisse, Dienstleistungsbereitschaft und die Fähigkeit zur Recherche sind sowohl für Bibliotheken als auch Wirtschaftsbetriebe gefragt.
Bibliothekare im Fernsehen
Spezialisten im Bereich des Bibliotheks- und Informationsmanagements sind neben den klassischen Berufsfeldern wie Bibliotheken, Archive und Informations- und Dokumentationsstellen auch in besonders informationsintensiven Bereichen wie Personalberatungsunternehmen, Internet-Dienstleister, Museen, Kulturveranstaltungsbetrieben, in Rundfunk- und Fernsehanstalten, Versicherungen sowie bei der medizinischen Dokumentation in Krankenanstalten gefragt.
Neue Berufsfelder mit bibliothekarisch-informationswissenschaftlichem Anforderungsprofil ergeben sich auch bei diversen Printmedien, Verlagen, und PR-Abteilungen, ist die Donau-Universität Krems von der vielseitigen Anwendung der Ausbildung überzeugt.
Die angebotene "post graduate"-Ausbildung (nach dem Studium oder entsprechender Berufserfahrung) schließt mit dem Master of Science ab und umfasst neben Recherche-Techniken, der Erschließung und Darstellung von Informationen auch die Verwaltung von Datenbanken, die Planung und Einführung von Content-Management-Systemen, sowie die Erstellung von Business-Plänen.
http://www.donau-uni.ac.at
MBA-Ausbildung in Linz
Auch an der Johannes-Kepler Universität in Linz setzt man auf die Ausbildung im Feld Wissensmanagement. Das praxisorientierte berufsbegleitende Aufbau-Studium wird nun erstmalig nach drei Semestern mit dem international angesehenen Management-Diplom "Master of Business Administration" (MBA) abgeschlossen. Es richtet sich an Personen mit einem Universitätsabschluss, in Managementposition, steht aber auch Praktikern offen.
Weitere Information: Frau Mag. Rima Ashour, (+43732/2468-1732, wissensmanagement.ce@jku.at)
http://wissensmanagement.ce.jku.at