Wissenschaftsfonds und Akademie kämpfen für mehr Forschungsgelder.
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Wien. Pascale Ehrenfreund, neue Präsidentin des Wissenschaftsfonds FWF, legt der kommenden Bundesregierung eine Steigerung der Forschungsgelder nahe. "Eine Erhöhung der Mittel für Grundlagenforschung ist notwendig, wenn wir laut Forschungsstrategie Österreichs bis 2020 zum Innovation Leader aufgebaut werden sollen. Wir brauchen daher sicher in den kommenden sieben Jahren eine Verdopplung des FWF-Budgets", sagt Ehrenfreund zur "Wiener Zeitung". Derzeit hat der FWF eine Bewilligungsquote von weniger als 25 Prozent. "Angemessen wären 35 bis 40 Prozent. Zudem werden wir dafür kämpfen, dass wir Overheads nicht nur für Einzelprojekte und das Programm zur Entwicklung und Erschließung der Künste, sondern für alle Programme bekommen", so die FWF-Chefin.
Ähnlich sieht es Anton Zeilinger, Präsident der Akademie der Wissenschaften. "Die ÖAW hat ab 2015 eine Finanzierungslücke von 15 Prozent des Budgets, die es zu schließen gilt. Alle Programme für junge Forscher, seien es unsere, die des FWF, der Unis oder andere, sollten zumindest verdoppelt werden", betont er: "Um das Regierungsziel von 3,76 Prozent Forschungsausgaben des Bruttoinlandsprodukts zu erreichen, benötigen wir eine Steigerung von jährlich acht Prozent bis 2020." Grundlagenforschung hierzulande sei im Vergleich zu anderen Ländern ungewöhnlich gering dotiert. "Letztlich geht es um die Zukunft der jungen Menschen. Werden sie in auf Hochtechnologie aufgebauten Betrieben arbeiten können, oder wird Österreich ein Riesen-Fremdenverkehrsbetrieb?"