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Bereich Druck bereitet weiterhin große Sorgen.
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Wien. Information und Kommunikation bleiben Stärken der heimischen Wirtschaft: Die rund 115.000 Unternehmen der Wirtschaftskammersparte Information und Consulting melden für das Jahr 2011 ein Umsatzplus von insgesamt 6,6 Prozent. Überdurchschnittlich gut hat innerhalb der Sparte, die insgesamt zehn unterschiedliche Branchen vereint, die Gruppe Unternehmensberatung und Informationstechnologie (UBIT) abgeschnitten. Sorgen bereitet hingegen weiterhin der Spartenbereich Druck.
"2011 war durchaus erfreulich", bilanziert Spartenobmann Hans-Jürgen Pollirer bei der Präsentation der jüngsten Konjunkturdaten. Die in der Sparte vertretenen Unternehmen sorgten nicht nur für ein kräftiges Umsatzwachstum auf nunmehr insgesamt 54 Milliarden Euro, sondern wendeten sich auch verstärkt wieder internationalen Absatzmärkten zu: Erstmals seit 2007 stieg der Anteil des Exportes am erwirtschafteten Umsatz – auf inzwischen 15,2 Prozent.
Besonders gut entwickelte sich dabei das Schwergewicht der Sparte, der Bereich IT und Unternehmensberatung: Bereits jeden fünften Euro verdienten diese Unternehmen beim Export der Dienstleistungen. Auch mit einem Umsatzwachstum von 9,2 Prozent lag der Bereich deutlich über dem Spartendurchschnitt von 6,6 Prozent.
Druck als Sorgenkind
Gleichzeitig erwirtschafteten auch die anderen in der Sparte vertretenen Branchen wie Ingenieurbüros, Immobilientreuhänder, Versicherungsmakler, Abfallwirtschaft oder Werbung nahezu durchwegs kräftige Umsatzzuwächse. Lediglich der Bereich Druck droht den Anschluss zu verlieren. Als einziger Spartenbereich wurde ein Umsatzverlust von 0,6 Prozent verbucht, auch bei Faktoren wie der Investitionsquote oder Ausbildungskosten liegen Unternehmen der Druckwirtschaft im Schlussfeld.
Immerhin ortet Sparen-Geschäftsführer Josef Moser auch hier Bewegung: Der laufende Streit um die Druck-Kollektivverträge, die nach Ansicht der Branchenvertreter angesichts des starken internationalen Drucks ein großes Hemmnis für die Zukunftsfähigkeit der Unternehmen darstellen, signalisiere Arbeitnehmervertreter ein Entgegenkommen. "Die Gewerkschaft hat erkannt, dass man mit der Branche zusammen zu arbeiten muss, um einen Boden zu finden", so Moser.
Grundsätzlich positiv stimmt ferner der Ausblick für die kommenden Monate. Basierend auf einem soliden Auftragswachstums zu Jahresbeginn rechnen die Spartenbranchen laut Studie der KMU Forschung Austria für das erste Halbjahr 2012 mit einem Umsatzplus von 3,8 Prozent. Walter Bornett, Direktor der KMU Forschung Austria, fasst zusammen : "Wir hatten wieder ein äußert positives Jahr 2011, haben ein sehr gutes Auftragswachstum zu Jahresbeginn und einen guten Ausblick." Auch wenn die Ergebnisse des Vorjahres in diesem Jahr vielleicht nicht wiederholt werden können, so stehen die Chancen dennoch nicht schlecht, dass auch 2012 für Information und Kommunikation ein "durchaus erfreuliches" Jahr wird.