)
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 22 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Leicht möglich, dass der Mensch, gleich nach dem Schlafen, die meiste Zeit damit verbringt, herumzurätseln: Wieso finde ich keinen Parkplatz? Was hält die sonst so mutige Frau Lind- ner davon ab, den Film über die "Krone" im ORF zu senden? Am Montagmorgen erfuhren wir in "Leporello" auf Ö1, dass F. W. Schindler 1892 die Heizspirale erfand - klein, aber revolutionär; oder dass die Wiener Firma Bakalowits mit ihren Kristall-Lüstern Moscheen in Dubai, Hotels in Hongkong sowie die Hofburg versorgt. Diesen Informationsvorsprung konnten wir am Abend bei den "Millionenshows" im ORF und bei RTL ausbauen . . . sofern die Kandidaten nicht gleich anfangs schwächelten. Hernach schlossen wir auf 3sat im Feuilleton "Mein Prag" Bekanntschaft mit drei originellen und erfolgreichen Nachbarsleuten: einer Modeschöpferin, einem Maler und einem Eishockeyspieler. Unspektakulär, bildend, unterhaltend, informativ - Fernsehen von zeitloser Qualität.
Einen Mix aus allerhöchsten Qualitäten verlangt Mathias Rüegg von den Musikern seines Vienna Art Orchestras. Mittlerweile seit 25 Jahren existent, ist es ein weltweit gefragtes Aushängeschild geworden. Im vierteiligen "Radiokolleg" von Stefan Wagner über den heiklen Mechanismus einer Bigband sagte deren Schöpfer gleich zu Beginn: "Es braucht jemanden, der besessen ist von einer Idee, der treibt dann die Dinge voran." Gleiches gilt auch für eine Sie; nämlich die Gesellschaftsreformerin Alice Schwarzer. Sie ist unverwüstliche 60 geworden, "Alice im Männerland" heißt ihr neues Buch. Ihr aktueller Slogan: "Frauen die Hälfte der Welt, Männern die Hälfte des Haues." Im "Journal-Panorama" kam sie bei Ferdinand Olbort gesprächsweise zu Wort: messerscharf, schlüssig, vorausschauend, klug.