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Fußball ist nicht nur Sport, sondern immer mehr Unterhaltung. Schöne Tore, dramatische Spiele, der Nervenkitzel beim Elfmeterschießen sollen uns das Adrenalin in die Adern schießen lassen.
Bei der Europameisterschaft in Portugal erleben wir davon zur Genüge. Das Fernsehen muss nicht nur im Bilde sein, sondern auf demselben Niveau mitsprinten, sprich vermehrt auf Unterhaltung setzen. Da ist kein Platz mehr für staubtrockene Halbzeitanalysen, nein da muss für Herbert Prohaska schon eine elektronische Zeichentafel ins ORF-Studio geschleift werden, damit er sein großes Fußballwissen in Wort und Bild an die Nation weitergeben kann.
Einen Schritt voraus sind uns dabei wieder die Deutschen. Mit Moderator Delling und Experten Günter Netzer verfügen ARD und ZDF mittlerweile über ein kongeniales Duo, das den Wechselpass zwischen trockenem Humor bzw. gegenseitigem "Häkerln" und fundierter Analyse nahezu perfekt beherrscht. Wissen wird auf leichte und unterhaltsame Art und Weise vermittelt. Verständlich auch für Fußball-Laien.
Prohaska ist sowohl ein Fachmann als auch ein Mensch mit viel Schmäh. Allein fehlt ihm der kongeniale Partner, Pariasek ist eben kein Delling und schon gar kein Waldbrunn. Schade, denn mit Humor wäre es für den heimischen Fan leichter, den Unterschied zwischen Traum (Euro 2004) und Wirklichkeit zu akzeptieren.