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WKO-Pensionskasse sieht doch noch Geld von R-Quadrat Capital

Von Kid Möchel

Wirtschaft

Gläubiger erhalten jetzt sechs Millionen Euro - 18,5 Prozent Barquote.


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Wien. In die Insolvenzenverfahren des Anleihen-Immobilienkonglomerats R-Quadrat Capital kommt Bewegung.

Morgen, Mittwoch, wird der bereits angenommene Sanierungsplan im Insolvenzverfahren der R-Quadrat Capital Beta GmbH, der den Gläubigern 25 Prozent Quote zusichert, rechtskräftig. Nachdem das erste Sanierungsplanangebot für die Gläubiger, darunter die Pensionskasse der Wirtschaftskammer Österreich, nicht annehmbar war, konnte Insolvenzverwalter Daniel Lampersberger (Kanzlei Engelhart & Partner) noch einen verbesserten Sanierungsplan mit der Magnat-R-Quadrat-Gruppe ausverhandeln. Die Gläubiger erhalten nun eine Barquote von 18,5 Prozent, die bereits 14 Tage nach rechtskräftiger Verfahrensaufhebung ausgeschüttet werden wird. Es geht hier um rund sechs Millionen Euro.

Die Summe soll bereits beim Konkursverwalter Lampersberger, der vom Gericht für die weitere Zeit zum Treuhänder der R-Quadrat Capital Beta GmbH bestellt wurde, hinterlegt sein. Der Treuhänder wird die Erfüllung des Sanierungsplans im Auftrag des Konkursgerichts auch überwachen.

"Im Hinblick darauf, dass wir schon im Vorjahr damit rechnen mussten, dass das ein Totalausfall wird, ist nach Einschätzung aller Experten die Aussicht gut, dass wir die gesamten 25 Prozent erhalten werden", sagt Josef Moser, Chef der Pensionskasse der WKO, der um Anleiheninvestments in Millionenhöhe bangt. "Das ist alles besser als ein Stein auf den Kopf." Möglicherweise wird auch noch etwas aus der Verwertung der restlichen Assets fließen.

Vermögenswerte übertragen

Die restlichen 6,5 Prozent der Quote müssen laut Creditreform innerhalb von zwei Jahren fließen. Dafür wurde dem Treuhänder Lampersberger das gesamte Vermögen der R-Quadrat Capital Beta übertragen, das dieser verwerten wird. Zu den Assets zählt die Übertragung "der Einbringlichmachung einer Kaufpreisforderung in Höhe von zwei Millionen Euro gegen die börsennotierte deutsche Magnat Real Estate AG, die Verpfändungsverträge über Geschäftsanteile von drei Magnat-Gesellschaften, ein Verpfändungsvertrag über veräußerte Forderungen und Verpflichtungserklärungen der Vorstände der Magnat AG. Laut Ediktsdatei des Justizministeriums gibt es unter diesen Vermögenswerten auch "ein Schuldanerkenntnis vom 13. Februar 2012".

Hohe Garantien

Auch die R-Quadrat-Zampanos Friedrich Lind und August de Roode haben laut Ediktsdatei Garantieerklärungen über je zwei Millionen Euro und R-Quadrat-Geschäftsführer Falko Müller-Tyl eine über 400.000 Euro abgegeben. Diese Garantieerklärungen sollen vor allem zur Sicherstellung der Restquote dienen. Laut Magnat-Angaben wurde der "externe Asset Manager" R-Quadrat im November 2009 in die Magnat AG integriert, Friedrich Lind ist Aufsichtsrat der Magnat AG.