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WM-Duell, Alonso und andere Sorgen

Von Tamara Arthofer

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Tamara Arthofer
Tamara Arthofer ist Sport-Ressortleiterin.

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Und jetzt zu etwas komplett anderem. Man hätte ja schon fast glauben können, die Formel 1 hat keine anderen Probleme als die WM-Entscheidung zwischen Nico Rosberg und Lewis Hamilton, die nach einem lähmend langen Paarlauf an der Spitze jetzt aber echt fallen muss (falls nicht Bernie Ecclestone zwecks Gewinnmaximierung noch rasch die Regeln ändert und für kommende Woche ein ultimatives Titelrennen in Nordkorea ansetzt, man weiß ja nie); oder als den Wechselpoker von Fernando Alonso, der auch schon irgendwie luftleer wirkt wie ein kaputter Reifen. Dabei geht’s an diesem Wochenende um viel Entscheidenderes: Bei einem Krisengipfel fordern die finanzmaroden Kleinteams eine Umverteilung der Einnahmen und mehr Mitspracherecht. Marussia hat sich aus finanziellen Gründen schon verabschiedet, Caterham ist ebenfalls schwer angeschlagen, auch Lotus, Force India und Sauber sehen den Pleitegeier schon bedrohlich kreisen. Ecclestone findet das nicht weiter tragisch, er hat ohnehin die Großen auf seiner Seite, die für ihre Loyalität auch fürstlich entlohnt werden. Nun gut, dass Ecclestone ein großer Demokratiefreund wäre, hat er noch nie behauptet. Sein Konter aber, die Kleinen sollten endlich anfangen, Teams wie Unternehmen zu führen, muss für jene, die nicht einmal die Hälfte von Ferrari und Co. bekommen, wie Hohn klingen. Doch vielleicht könnte genau diese Aussage ihnen noch nützlich sein. Denn für normale Wirtschaftsunternehmen interessiert sich ja auch die EU-Wettbewerbskommission. Insofern kann man fast nur hoffen, dass es am Wochenende zu keiner Einigung kommt. Eine externe Überprüfung der Formel-1-Verträge könnte vielleicht sogar interessanter sein als das Titelduell.