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"Meine Anwälte haben mir dabei geholfen, diesen Witz zu formulieren", hat Ricky Gervais letztes Jahr einmal gesagt bei seiner Golden-Globes-Moderation. 2011 gelang dem britischen Komiker ein Rundumschlag gegen alles, was Hollywood lieb und teuer ist: von Scientology bis zu Angelina Jolie. Und Mel Gibson, aber der ist Hollywood nicht lieb und teuer. Groß war danach die Aufregung, ob das nicht gar tief unter der Gürtellinie für eine angesehene Preisgala war. Viele waren aber auch erfreut über den erfrischend frechen Zugang - unkritisch gehuldigt wird den Hollywoodstars ohnehin den Rest des Jahres genug. Und es gibt kaum jemanden, dem so unterhaltsam das Lächeln gefriert wie Angelina Jolie. Nun war die Vorfreude groß, als angekündigt wurde, dass Ricky Gervais trotz der Kritik auch heuer wieder die Globes-Feier präsentieren würde. Leider hat Ricky Gervais offenbar diesmal seinen Rechtsanwälten genauer zugehört. Obwohl er im Vorfeld vollmundig verkündet hatte, er würde sich mit Beleidigungen nicht zurückhalten, geriet seine Moderation heuer traurig zahm. Es begann noch gut, mit der Begrüßung durch den "besten Komödianten Großbritanniens, der die zweitbeste Award-Show Amerikas präsentiert". Dann suchte er sich hauptsächlich billige Opfer wie Teenager-Popschwarm Justin Bieber und die Reality-Trash-Schwestern Kardashian. Das hätte ein US-Blödler auch noch so hingekriegt. Immerhin hatte er die Courage, Madonna von der Seite anzugehen. Dass sie darauf beherzt humorlos reagierte, ist zumindest ein kleiner Triumph. Nächstes Jahr bitte wieder ohne Anwalt.