Euro-Münzen raus, Schilling-Münzen rein: In einem speziell für die Bargeldumstellung in Österreich adaptierten Depot in der Zollfreizone des Wiener Hafens in der Freu- | denau wurden innerhalb der vergangenen Monate Tonnen alten und neuen Geldes ihrer Bestimmung zugeführt. So kamen bisher 7.135 Tonnen an Schilling-Münzen zurück und wurden fachgerecht "verstaltet".
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Die entwerteten Münzen - sie laufen durch zwei "Decoiner", die ihnen wellenförmige Dellen verpassen - bekommt ein Schweizer Metallgroßhändler, gab Thomas Kubaczek, in der Münze Österreich mit dem Logistik-Projekt beauftragt, gestern, Mittwoch, bei einem Rundgang durch das Depot bekannt. Dass aus dem "Schilling-Schrott" wieder Euros werden, sei nicht auszuschließen. Der Rücklauf ist jedenfalls zum Großteil abgeschlossen, es werden nur mehr geringe Mengen erwartet.
Das Münz-Logistik-Zentrum ist eine Kooperation des Wiener Hafens, der Münze Österreich AG und deren Tochter Geldservice Austria GmbH. Unter Wahrung höchster Diskretion wurden in dem Depot Münzen im Wert von bis zu 440 Mill. Euro gelagert. Bereits im Zuge der Euro-Vorverteilung mussten innerhalb von nur drei Monaten 4.000 t Euro-Münzen gelagert, kommissioniert und zum Versand an 8.000 Lieferorte (Geldinstitute, Post) vorbereitetet werden. Zu Spitzenzeiten gingen pro Tag über 200 t Münzen über die Rampe. Mit dem Projekt sind etwa 90 Personen befasst, teilweise im 3-Schicht-Betrieb.
Am Wiener Hafen wird jährlich ein Gütervolumen von 9 Mill. t umgeschlagen und ein Areal von 350 Hektar - das entspricht in etwa der Größe der Wiener Innenstadt - betrieblich genutzt. Durch den Sonderstatus als (Zoll)Freilager hat sich der Wiener Hafen mit seinen drei Anlagen Albern, Freudenau und Lobau als wichtige Schnittstelle internationaler Handels- und Transportwege etabliert.