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Wo liegt Jenseits von Gut und Böse?

Von Tamara Arthofer

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Tamara Arthofer
Tamara Arthofer ist Sport-Ressortleiterin.

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Spaniens Klubs sitzen auf Schuldenbergen, in Schottland bietet ein Klub (Heart of Midlothian) gerade seine komplette Mannschaft im Sommerschlussverkauf an, laufend gehen europaweit Vereine in Konkurs. Die Entwicklungen, die dazu führen, mögen unterschiedliche sein, die Gründe sind aber im Prinzip immer die gleichen. "Mehr ausgeben als einnehmen" geht halt irgendwie nicht ewig. Aber eh egal, von irgendwo wird das Geld schon kommen, so offenbar bei vielen der Gedanke. Und es kommt auch: von Oligarchen oder Scheichs, die Europas Fußball seit geraumer Zeit als Spielfeld entdeckt haben, auf dem es sich nicht nur prächtig persönliche Eitelkeiten ausleben, sondern auch geschäftlich nützliche Beziehungen aufbauen lässt. Nicht zu Unrecht ist der Uefa dies ein Dorn im Auge, mit dem Financial Fairplay Programm will sie Klubs zu ordentlichem Wirtschaften anhalten und allzu willkürliches Mäzenatentum verhindern. Dass Sponsoring auch kreativ durchgeführt werden kann, ist für Generalsekretär Gianni Infantino kein Problem. Die Verträge würden geprüft, ob sie "jenseits von Gut und Böse" seien, sagt er nun zur "Neuen Zürcher Zeitung". Nur, bitte, wo genau ist das? Zuerst dachte man, bei Chelsea in London, wo Roman Abramowitsch eine neue Ära einleitete, dann bei Manchester City mit seinen Investoren aus Abu Dhabi, dann Paris Saint-Germain, in dessen Klubkassa katarisches Ölgeld nur so sprudelte. Nun ist es der AS Monaco, dessen Geldgeber Dimitri Rybolowlew binnen weniger Wochen 130 Millionen Euro für James Rodríguez, João Moutinho und Radamel Falcao auf den Tisch legte. Die Uefa rührt keinen Finger, schließlich profitieren ja viele Parteien von den Deals. Der Versuch, hier noch Grenzen zwischen gut, böse und jenseitig zu ziehen, erübrigt sich allerdings.