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Wo sind die glücklichen Hausfrauen?

Von Ina Weber

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Löblich war die Diskussionsrunde am Mittwochabend auf ATV. "Am Punkt" griff die bekannte Studie auf, wonach 55 Prozent der befragten Frauen in einer repräsentativen Umfrage lieber zuhause bei ihren Kindern bleiben würden, als arbeiten zu gehen. Das ATV-Team schaffte es sogar, in einer mittlerweile emanzipierten Welt eine Hausfrau ausfindig zu machen, die neben den anderen drei anwesenden arbeitenden Müttern den verbalen Kochlöffel schwingen sollte. Die Sache hatte allerdings einen Haken. Die besagte Hausfrau war nämlich gar keine. Sie war Journalistin. Dieser Umstand wurde auch gar nicht unterschlagen. Sie wurde auch mehrmals schriftlich mit Birgit Kelle, Journalistin und 4-fache Mutter, eingeblendet. Doch gerade so, wie es passte, war sie mal berufstätig, mal Mutter. Frau Kelle meinte, dass Frauen, eigentlich viel lieber zuhause bleiben wollen, dass es für die Kinder das Beste sei, wenn die Mutter oder der Vater sie betreuen würden, dass der Staat, wie etwa Österreich, nicht mehr Kinderbetreuungseinrichtungen bräuchte, sondern ein Gehalt für Mütter, die zuhause bleiben sollen. Nun, sie hat es geschafft, beides zu haben, ihr Gehalt bezieht sie aus ihrer Arbeit, ihr Glück von ihren Kindern. Dass die ehemalige Frauenministerin Maria Rauch-Kallat, die bereits nach einigen Wochen nach der Geburt ihrer Tochter wieder zu arbeiten anfing, so ruhig blieb, war ein wenig verwunderlich. Vier Karriere-Frauen sprachen über Hausfrauen. Wo, bitteschön, sind diese Hausfrauen, die angeblich so glücklich sind?